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Das Schloss Haag steht nördlich der Stadt Geldern im Landkreis Kleve. Sein Name leitet sich von dem altdeutschen Wort haeg ab, das ein Gehölz bezeichnete. Trotz großer Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg ist es heute noch als eine einst stark befestigte Burganlage des Spätmittelalters zu erkennen.
1337 wird erstmal ein Hof in ghen Haege urkundlich erwähnt, der sich zu jener Zeit im Besitz Konrads von Issum befand. 26 Jahre später wird sogar von zwei Höfen gleichen Namens berichtet, die einem Johann von Boedberg gehörten.
Nachdem Haag 1382 an die Grafschaft Geldern kam, gehörte die Anlage als Unterlehen zum Haus Hoenselaer. Zu jener Zeit war der Enkel Johanns, ebenfalls mit Namen Johann, Besitzer auf Haag. Er gehörte zu der einflussreichen, geldrischen Ritterschaft und erwarb im Jahr 1431 das Erbmarschallsamt.
In direkter Erbfolge kam Schloss Haag dann an Adrian, Cornelius, Adria und wieder einen Cornelius von Boedberg.
Als jener Cornelius 1585 unverheiratet starb, trat sein Bruder Arnold die Nachfolge an. Aber auch er starb 1613, ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen, und so kam das Schloss an Ulrich, Herr von Hoensbroek, der mit Johanna von Boedberg, der Schwester Arnolds und Cornelius, verheiratet war.
Ulrichs Sohn Adrian übernahm den Besitz samt dem dazugehörigen Erbmarschallsamt im Jahre 1618. Dessen Sohn, Arnold Adrian, war Gesandter des spanischen Königs Karl II., der ihn 1675 für seine Verdienste in den Rang eines Marquis erhob.
Nach Arnold Adrian folgten weitere elf Generationen der Familie Hoensbroech, die über Schloss Haag geboten. Ende des 18. Jahrhunderts löste es Schloss Hoensbroek als Stammsitz der Familie ab. Es ist auch heute noch im Besitz der Reichsgrafen von und zu Hoensbroech.
Im Laufe seiner langjährigen Geschichte haben die Gebäude schon manch prominenten Besucher erlebt. Friedrich der Große gehörte ebenso dazu wie Kaiser Napoleon Bonaparte, der die Anlage am 12. September 1804 besuchte. 1814 war Zar Alexander I. zu Gast, und 1863 weilte König Wilhelm I. anlässlich der 150-jährigen Zugehörigkeit Gelderns zu Preußen dort.
Die äußere Vorburg dient der gräflichen Familie heutzutage zu Wohnzwecken und ist demnach privat. In der Vorburg sind ein Restaurant und Büros beheimatet, während das Außengelände als Golfanlage dient.
Der Hof der Vorburg steht Besuchern zur Besichtigung offen.
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