Schloss Wissen
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Das Schloss Wissen ist ein Wasserschloss südlich von Weeze im Kreis Kleve. Seit 500 Jahren ist es der Stammsitz der Familie von Loë und einer der bedeutendsten Adelssitze am Niederrhein.

Im 14. Jahrhundert als Wohnturm erbaut, wurde das Schloss im Laufe seiner Geschichte mehrfach im Geschmack der jeweiligen Zeit umgebaut. Nach einem ersten Umbau während des 16. Jahrhunderts in Stil der Niederländischen Renaissance folgte während des Barocks eine zweite Neugestaltung. Zwischen 1876 und 1886 ließ der damalige Schlossherr die gesamte Anlage dann unter Leitung von Vincenz Statz neugotisch verändern und erweitern. Die letzte bauliche Umgestaltung fand in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren statt, als die stark beschädigten und überalterten Gebäude saniert und innen modernisiert wurden.

 

Lange Zeit galt 1372 als das Datum der ersten urkundlichen Erwähnung Schloss Wissens, denn in jenem Jahr stellte Graf Adolf von Kleve einen Schutzbrief für das Kirchspiel Weeze und das Haus des Heinrick van der Straeten zu Wissen aus. Doch ein neuerer Archivalienfund erwähnt das Schloss bereits im Jahre 1316.

Die aus Flandern stammende Familie von der Straeten hatte Wissen als Lehen des Xantener Viktorstiftes erhalten und zu seinem Stammsitz erkoren.

Bereits für 1401 ist eine Kapelle in der damaligen Burganlage bezeugt, denn in jenem Jahr weihte der Kölner Weihbischof Konrad von Köln – Bischof von Venecompone – den dortigen Altar.

Um 1440 starb mit Johann von der Straeten der letzte männliche Vertreter der Familie aus, und seine Tochter Anna verkaufte Schloss Wissen 1461 für 9450 Oberländische Rheinische Gulden an Johann van den Loe. Dieser erwarb die Anlage als Hochzeitsgeschenk für seinen Sohn Wessel und dessen Braut Lyssbeth von Beerenbrock.

Herzog Johann II. von Kleve erhob Wissen 1497 als Dank für die treuen Dienste des Wessel van den Loe zu einer eigenständigen Herrschaft. Die damit einhergehende Gerichtsbarkeit dokumentiert heute noch das Verlies im Dicken Turm der Vorburg.

Die Familie van der Loe wurde 1629 unter dem Familienoberhaupt Degenhardt Bertram in den Freiherrenstand und 1808 unter Edmund Freiherr von Loë sogar in den Reichsgrafenstand erhoben. Ihre Nachkommen sind heute noch im Besitz des Schlosses und nutzen es als Wohnsitz.

Heute dient das Schloss nicht nur als Wohnung der Besitzer, sondern beherbergt auch einen Forst- und Gutsbetrieb. In der Vorburg befinden sich – neben weiteren Wohnungen – Ateliers und Werkstätten.

Obwohl sich Schloss Wissen in Privatbesitz befindet, ist der Innenhof für Besucher frei zugänglich. Es wird von Seiten der Schlossherren jedoch um Rücksichtnahme auf die Privatsphäre der Bewohner gebeten.

In der Remise und den ehemaligen Gesindehäusern, der sogenannten „Boje“ (Buje gesprochen), wurden einige Hotelzimmer und Appartements eingerichtet, die von Übernachtungsgästen gemietet werden können.


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