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Die Burg Königstein gehört zur hessischen Stadt Königstein im Taunus und ist deren Wahrzeichen. Sie ist eine der größten Burgruinen Deutschlands.
Benachbart ist die Burgruine Falkenstein nordöstlich, in etwa 1,5 Kilometer Luftlinie, und die Burg Kronberg südöstlich, in circa 4 Kilometer Luftlinie.
Der Legende nach kam König Chlodwig (4./5. Jahrhundert) an dem heutigen Burgberg vorbei und ihm erschien eine Jungfrau, die ihm ans Herz legte, Christ zu werden. Nachdem er dies geworden war, habe er dort eine Burg gegründet, von der allerdings nichts belegt ist.
Die ältesten Bebauungsreste, die auf dem Burgberg ergraben wurden, stammen aus dem 10. oder 11. Jahrhundert. Der Bau der heutigen Burg wurde jedoch vermutlich erst im 12. Jahrhundert im Auftrag der staufischen Kaiser begonnen und diente zum Schutz der damals wichtigen Handelsstraße zwischen Frankfurt und Köln. Als Erbauer kommen die Grafen von Nürings (1172 ausgestorben) oder Kuno I. von Münzenberg in Betracht. Die unteren Geschosse des Bergfrieds stammen aus den ersten Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts. Er wurde im Laufe der Zeit noch mehrfach aufgestockt und hat heute eine Höhe von 34 Metern.
Durch die Jahrhunderte wurde die Burg vielfach umgebaut und erweitert. Neben der Anpassung an die sich entwickelnde Wehrtechnik wurde auch der Ausbau zu einem renaissancezeitlichen Residenzschloss vorangetrieben. So errichteten im 16. Jahrhundert die Grafen Eberhard IV. von Eppstein und Ludwig zu Stolberg nicht nur die drei mächtigen Rondelle an der Ostflanke, sondern auch die Schaufassade an der Ostseite der Kernburg.
Mit dem Aussterben der Grafenfamilie fiel die Burg 1581 an das Kurfürstentum Mainz, das sie nur noch militärisch nutzte. Erzbischof Johann Philipp von Schönborn veranlasste zwischen 1660 und 1670 die letzte große Ausbaustufe, u. a. mit den eckigen Bastionen an der Südseite. 1793 wurden in den Kellern der Burg Clubbisten der Mainzer Republik eingekerkert, unter ihnen auch Caroline Schelling.
1796 wurde die Burg im Zuge der Revolutionskriege erheblich beschädigt, vor allem durch einen misslungenen Sprengversuch. Der heutige Zerstörungsgrad dürfte aber zum größeren Teil auf die Königsteiner Bevölkerung zurückgehen, die sich hier Baumaterial für zahlreiche Häuser in der heutigen Altstadt besorgte. Der Herzog von Nassau, an den die Burg nach dem Reichsdeputationshauptschluss fiel, verzichtete auf einen Wiederaufbau und duldete weitere zwanzig Jahre lang die Fortsetzung des Abbruchs. Während die Landeshoheit über Königstein 1866 an Preußen ging, blieb die Burg Privatbesitz von Herzog Adolf, des späteren Großherzogs von Luxemburg, der sich am Fuße des Bergs (Südostecke) ein eigenes kleines Schlösschen (heute Amtsgericht Königstein) baute. Seine Tochter Herzogin Hilda von Nassau schenkte 1922 die Festungsruine der Stadt Königstein.
In der Altstadt Königsteins gibt es ein Burgmuseum mit Fundstücken und einem Modell der Burg, das nach Vereinbarung besichtigt werden kann.
Die Burg, die sich heute im Besitz der Stadt Königstein befindet, ist ganzjährig für Besucher geöffnet. Sowohl der Burgturm als auch die meisten Keller sind zugänglich. In den Sommermonaten finden hier mehrere größere Veranstaltungen statt – meist unter freiem Himmel. Einen der noch erhaltenen Gewölbekeller (den so genannten Zeughauskeller) kann man auch für private Veranstaltungen mieten.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Königstein (Taunus) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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von Johannes Robalotoff (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0-de], via Wikimedia Commons
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