Kaiserpfalz Allstedt
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Die Pfalz Allstedt war eine Pfalz auf dem Gebiet der heutigen Stadt Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz im Südwesten Sachsen-Anhalts. Aus dieser ging eine hoch- und spätmittelalterliche Burg hervor, die im Barock zu einem Schloss umgebaut wurde. Das Schloss Allstedt beherbergt heute ein Museum zur Geschichte von Pfalz, Burg, Schloss und Stadt Allstedt sowie ein Schlosscafé. Die Anlage ist eine Station an der Straße der Romanik.

 

Der Ort Allstedt wurde erstmals für das Jahr 777 im Breviarium Sancti Lulli erwähnt. Die Burg wird als urbs Altstediburg erstmals in dem zwischen 880 und 899 entstandenen Hersfelder Zehntverzeichnis genannt.[1] In der Liste werden mehrere Burgen und eine große Zahl von im Friesenfeld und Hassegau gelegenen Siedlungen, darunter auch Alstedi, aufgeführt, deren Zehnt an das Kloster Hersfeld entrichtet wird.

Im 10. Jahrhundert kam das Reichsgut an das neue Herrschergeschlecht der Ottonen, die auch über zahlreiche Eigengüter im Raum zwischen Harz, Saale und Unstrut verfügten. Am 12. Oktober 935 wurde von König Heinrich I. eine Urkunde in Altstéti ausgestellt, in der er den Damen des Stiftes Herford das Wahlrecht bewilligte.[2]

Vor oder zu Beginn des Jahres 979 hatten Kaiser Otto II. und seine Frau Theophanu das Benediktinerkloster Memleben an der Unstrut, etwa 20 Kilometer südlich von Allstedt, gestiftet. Am 20. Mai 979 ließ Otto in Altstedi eine Urkunde ausstellen, in dem er dem Kloster die zuvor dem Kloster Hersfeld gehörenden und durch ihn im Tausch erworbenen Kapellen in den Orten Allstedt, Osterhausen und Riestedt überschrieb. Außerdem erhielt Memleben den Zehnt im Friesenfeld und Hassegau, insbesondere den dortigen Burgen, unter denen wiederum die Alstediburch als erstes genannt wird.[3]

Pfalz und Reichsgut um Allstedt, wozu auch ein Königsforst gehörte, wurden seit etwa 1150 von den Vögten von Allstedt verwaltet.

Im Jahr 1363 wird erstmals eine Pfalzgrafschaft Sachsen-Allstedt genannt.[4] Nach den Untersuchungen von Erich Heinze hat Kaiser Karl IV. diese zwischen 1348 und 1356 im Zusammenhang mit der Vergabe des Titels eines Pfalzgrafen an Herzog Rudolf I. von Sachsen (-Wittenberg) neu eingerichtet[5]

Zur Pfalzgrafschaft Sachsen-Allstedt gehörten neben Allstedt die Dörfer Mönchpfiffel, Niederröblingen, Einzingen, Klosternaundorf, Winkel, Wolferstedt und Mittelhausen sowie das Kloster Sittichenbach mit Groß- und Klein-Osterhausen und Rothenschirmbach.[6]

Die älteste erhaltene Bausubstanz stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Aus der Zeit um 1400 stammt der älteste sichtbare Teil der Burg, der rechts vom Eingang liegende Wohnturm.

Die Edlen Herren von Querfurt, denen die Burg von 1369 bis 1496 gehörte, ließen die alte Burg Allstedt abtragen, mehrere bauliche Veränderungen durchführen, den Nordflügel, den Westflügel mit Palas, Küche und großer Hofstube, die Schildmauer im Süden und die Schildmauer im Osten mit Toranlage errichten. Damit entstand in etwa die heutige Burgausdehnung.

Die heutigen Gebäude, darunter der Ostflügel, wurden im Wesentlichen unter der ernestinischen Herrschaft des Kurfürsten Friedrich d. Weisen ab 1496 (bis 1526) errichtet.

1526 wurde das Amt Allstedt von den Wettinern an Graf Albrecht von Mansfeld verpfändet. Graf Albrecht ließ im Jahr 1533 umfangreiche Baumaßnahmen und Instandsetzungen am Schloss und an den Vorwerken durchführen. 1542 überließ er das Amt aufgrund hoher Schulden den Grafen zu Stolberg als Pfand. Graf Wolfgang zu Stolberg hielt sich längere Zeit in Allstedt auf und starb hier. Erst 1575 verloren die Grafen zu Stolberg ihre Ansprüche auf das Amt Allstedt an die ernestinischen Wettiner.

Unter den Herzögen von Sachsen erfolgte 1691 eine weitere bauliche Veränderung des Obergeschosses, und die übrigen Teile der Kernburg wurden zu einem Wohnschloss umgebaut. 1721 wurde die Schlosskapelle in ihrer heutigen Form errichtet.

Ernst August I. von Sachsen-Weimar-Eisenach ließ 1746/1747 das vordere Schloss im Barockstil erbauen. Er konnte seine Pläne aber nicht mehr umsetzen († 1748). Der Umbau des vorderen Schlosses wurde nur in schlichter Form umgesetzt, und die Kernburg blieb in ihrer ursprünglichen Form erhalten.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten konnten zwischen 1986 und 1991 baugeschichtliche Untersuchungen durch Reinhard Schmitt durchgeführt werden.


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