Burg Falkenstein (Obervellach)
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Die Burg Falkenstein ist eine Wehranlage in Obervellach in Kärnten, deren zwei räumlich getrennte Hauptgebäude auch Oberfalkenstein und Niederfalkenstein genannt werden.
Wann die Burg Falkenstein erbaut wurde, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Auf jeden Fall zählt sie zu den ältesten Burgbauten im Land Kärnten und wurde bereits im Jahre 1164 erstmals urkundlich erwähnt. Sie hieß damals Valchenstain, später auch Walchenstein. Diese Namensschreibung deutet darauf hin, dass es sich hier um eine Walchensiedlung handeln könnte. Unter den Walchen versteht man die "Wallischen", wie man die Italiener in der alpenländischen Mundart auch bezeichnet. Tatsächlich konnte in der Nähe der Burg Falkenstein auch ein Ort "Walaha", also eine Welschensiedlung, urkundlich nachgewiesen werden. Vermutlich handelt es sich bei diesen Siedlern um die Reste der einstigen Bewohner des römischen Teurnia. Dem Vormarsch der Slawen knapp vor 600 n. Chr. wichen diese letzten Römer des Norikums dadurch aus, dass sie sich in die benachbarten Berge zurückzogen.
Die Herren von Falkenstein waren Ministeriale, also adelige Gefolgsleute der meinhardinischen Grafen von Görz. Als dritter dieses Geschlechtes ist 1164 ein Gumpoldus de Valchenstein nachweisbar, der ausdrücklich als Ministeriale des Pustertaler Grafen Engelbert I. bezeichnet wurde. Erst ab 1200 nannten sich diese Adeligen Grafen von Görz.
1271 urteilte Otto von Falkenstein in einem Streit zwischen den Görzer Grafen und dem Stift Admont, das im oberen Mölltal reich begütert war, um Neubrüche in der Gegend von Stall im Mölltal.
Die Falkensteiner pflegten mit dem Benediktinerkloster Millstatt freundschaftliche Beziehungen. Im Jahre 1272 trat eine Tochter Chotos von Falkenstein in das Frauenkloster Millstatt ein. Dieses bestand seit dem 12. Jahrhundert neben dem dortigen Männerkloster. Als Mitgift vermachte der Falkensteiner seiner Tochter bzw. dem Kloster Millstatt eine Hube in Litzelsdorf.
Bald nach 1300 scheint das Geschlecht derer von Falkenstein ausgestorben zu sein, denn in den folgenden Jahren unterschieden die Grafen von Görz zwischen einem oberen und niederen „Valchensteyn“, die sie getrennt an kleinere Adelige verliehen. Am 24. Juni 1394 verpfändete Graf Heinrich IV. von Görz das obere Falkenstein an den österreichischen Herzog Albrecht III. Weil Graf Heinrich später nicht mehr in der Lage war, die verpfändete Burg wieder einzulösen, blieb sie unter Herrschaft der Habsburger, die nunmehr Falkenstein wie ihr Eigentum behandelten. Durch den Frieden von Pusarnitz kam die Herrschaft Falkenstein auch rechtskräftig in den Besitz der Habsburger. Kaiser Friedrich III. überließ nun beide Burgen verschiedenen Pflegern, die rasch wechselten und laufend hohe Pfandsummen zu erlegen hatten. Bis in das Jahre 1462 wurde auch Andreas von Graben zu Sommeregg als Burgherr von Schloss Unterfalkenstein genannt.
Im Jahre 1504 verpfändete Maximilian I., der 1493 seinem Vater Friedrich III. als Regent gefolgt war, die Burg und das Landesgericht Falkenstein sowie die Ämter zu Vellach (Obervellach) und zu Kirchheim (Großkirchheim) im oberen Mölltal an Julian, Graf von Lodron, weil dieser der Hofkammer 7500 Gulden geliehen hatte. Apollonia, die Gemahlin des Grafen, eine geborene Lang von Wellenburg und Schwester des salzburgischen Erzbischofs Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg, verlor ihren Gatten schon 1510. Sie vermählte sich in zweiter Ehe mit Christoph Graf von Frangipani, einem kroatischen Adeligen, der als kaiserlicher Oberbefehlshaber 1514 in Friaul seine Freiheit verloren hatte. Frau Apollonia Frangipani stiftete für Obervellach ein berühmtes Altarbild des niederländischen Malers Jan van Scorel.
In jenen Jahren befand sich die Burg Falkenstein in einem schlechten Bauzustand, darum erlaubte 1507 der Kaiser dem Grafen Lodron 500 Gulden zu verbauen. Um 1510 durfte die verwitwete Gräfin nochmals 200 Gulden verwenden, um das baufällige Schloss aufzurichten.
Nach Frangipanis kinderloser Ehe hat die Herrschaft Falkenstein mehrmals die Besitzer geändert, unter denen auch für kurze Zeit der reiche Goldgewerke Christoph Weitmoser, ferner Graf Ferdinand von Salamanca-Ortenburg und Bartholomäus Khevenhüller aufscheinen.
Von 1693 bis 1883 war die Burg im Eigentum der Freiherren von Sternbach, welche die Festung verfallen ließen, weil sie in der Burg Groppenstein westlich von Obervellach ihren Wohnsitz hatten. Im August 1825 besuchte der Wiener Alpinist und Hofkammerbeamte Josef Kyselak (1799-1831) bei seiner Österreichwanderung die Ruine Falkenstein.[1] Er findet eine großen Turm mit einem wohl angelegten Bienenhaus darin, das erste, welches ich in Kärnten sah sowie ein Kirchlein mit einem hölzernen Turm. Mehr als die Ruine fasziniert ihn die Bergbauernlandschft rundum: Einzelne, an 1000 Klafter hohe Felsen hingelehnte Hütten, die um Schonung zu den riesigen Beherrschern flehen; sparsam sich hin und wieder hinaufziehende Streifen von Wiesen, die eine Handvoll Gras für Lebensgefahr verkaufen... 1905 erwarb die Burg Falkenstein Hofrat Ferdinand Kaltenegger von Riedhorst, welcher der Burg Unterfalkenstein ihr gegenwärtiges Aussehen gab.
Nach dessen Tod im Jahre 1912 wechselten die Besitzer der renovierten Burg, die von 1939 bis 1947 im Eigentum des Georg Friedrich Scheier, adoptierter Freiherr Trütschler von Falkenstein war. Der Sohn des Freiherrn Trütschler verkaufte 1959 die beiden Burgen an Anni Helene Johanna Oehmichen, eine Dithmarscher Im- und Exportkauffrau, die vorher in China, Japan und den USA gelebt hatte. Da die Burg Niederfalkenstein 1959 bereits wieder sehr heruntergekommen war, investierte Frau Oehmichen erneut ein erhebliches Vermögen in die Restauration. Auch stattete sie die Burg mit wertvollen Gemälden und Antiquitäten aus.
Es folgte auf die Bemühungen der Frau Oehmichen eine Brandstiftung durch einen Einbrecher, bei der der Palas (das Hauptgebäude der Burg) samt dem wertvollen Inventar im Jahre 1969 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Der Einbrecher, der angeblich durch die Brandstiftung seine Spuren verwischen wollte, wurde unmittelbar nach der Tat mit einem Rucksack voller Silber im Eisenbahntunnel Mallnitz-Böckstein gefasst.
Frau Oehmichen gebührt das Verdienst – nach diesem schweren Schicksalsschlag – den Palas der Burg Niederfalkenstein wieder aufgebaut und eingerichtet zu haben (Gedenktafel, rechts vom Haupttor der Burg, gestiftet durch die Gemeinde Obervellach). Frau Oehmichen verstarb 1987 auf Burg Niederfalkenstein nach langer, schwerer Krankheit.
Durch Erbschaft ging der Besitz der Burgruine Oberfalkenstein und der Burg Niederfalkenstein nach dem Tod der Frau Oehmichen auf ihre beiden Neffen Rolf-Peter Oehmichen (Hamburg, BRD) und Erhard Christian Mahnke (Burlington, Vermont, USA) über. Rolf-Peter Oehmichen führte erneut weitreichende Sanierungen an der Burganlage durch, u. a. eine Neueindeckung der Dächer des Turmes und der Wehrgänge mit teilweise bis zu ein Meter langen handgeklobenen Lärchenschindeln. Im Jahre 1989 verkauften die beiden Neffen die Ruine Oberfalkenstein an Herrn Weißmann. Im Jahre 1998 wurde dann auch die Burg Niederfalkenstein an Familie Fersterer, eine Hoteliersfamilie aus Saalbach, verkauft.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Burg Falkenstein (Obervellach)
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Schultheiß Claß
schrieb am 18.03.2014 um 16:38 Uhr
Meine absolute Lieblingsburg. Ich konnte diese Burg im Sommer 2010 von außen besichtigen. Durch ein Guckloch in der Pforte habe ich dann noch eine Innenaufnahme machen können. Zumindest der Burgteil "Niederfalkenstein" ist sehr kompakt, was diese Burg für mich noch attraktiver macht.
"Niederfalkenstein" hat es sogar in die Spielzimmer von Eisenbahnfreunde gebracht. Es gibt sie als Modellbausatz im Maßstab H0.
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