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Die auf einem Felsvorsprung über dem Tal der Freiberger Mulde befindliche imposante Schlossanlage geht auf eine Burg zurück, die wahrscheinlich zwischen 1150 und 1224 errichtet wurde. Die Burg befand sich damals im Besitz der Ritter von Nuzzin, deren Geschlecht erstmals 1185 in der Person des Petrus de noz in eine urkundliche Erwähnung fand. Im Schutz der Burg entstand eine dörfliche Siedlung, aus der das heutige Nossen hervorging. Neben Nossen zählten auch die benachbarten Dörfer Breitenbach, Gruna, Keseberg (das heutige Augustusberg) und Niedereula zum Besitz der Nossener Ritter.
1315 ging die Burg, von deren baulichen Gestalt heute wenig bekannt ist, in den Besitz von Withego II. von Colditz über und diente den Bischöfen von Meißen als Sitz. Bischof Thimo von Colditz (siehe auch Colditz (Adelsgeschlecht)) verpfändete sie 1403 an seinen Vetter Otto von Colditz, bevor die Anlage mitsamt der Stadt Nossen 1436 für die Summe von 4.200 rheinischen Gulden in den Besitz der Zisterzienser von Kloster Altzella überging. Diese nutzen die Burg als Abtssitz, ließen die Anlage wegen Geldmangel aber zusehends verfallen.
Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1540 aufgelöst und ging in den Besitz von Kurfürst August über. Dieser ließ 1554-57 unter Nutzung von Grundmauern und Gewölben der Burg sowie von Abbruchmaterial des Klosters Altzella den mit seinen drei Halbtürmen markanten Westflügel des heutigen Schlosses als Reise- und Jagdunterkunft errichten. Zu den bemerkenswertesten Räumen des Neubaus zählte der sogenannte Riesensaal, in dem mehrere hundert Menschen Platz fanden, um das bei den Jagden erlegte Wild zu verzehren. An den Wänden des Saals befanden sich 1714 u.a. ...27 Hirschköpffe mit Geweihen auf grün und vergoldeten Schildern....[1] Seit 1555 beherbergte das Schloss zudem das kursächsische Amt Nossen, für das 1628-30 im südlichen, 1631 im nördlichen und 1659-67 im nordwestlichen Teil des Schlosses neue Gebäude entstanden. Dadurch wurden die noch in der Mitte des Schlosshofes stehenden Reste der Burganlage entbehrlich, so dass 1667 deren Abriss erfolgte. Seine endgültige Gestalt erhielt das Schloss mit der Vollendung des Torturmes (1682) und dem Bau der steinernen Schlossbrücke (1714), welche die hölzerne Zugbrücke ersetzte.
Während des Siebenjährigen Krieges wurde das Schloss 1756-63 durch die Preußen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Im Jahr 1775 war die Renaissanceanlage dann baulich buchstäblich aus der Mode gekommen und wurde als Jagd- und Reiselager aufgegeben, diente aber nach wie vor als Amtssitz. 1808 entstanden im Ost- und Nordflügel Gefängnisse als Ersatz für die baufällige, außerhalb des Schlosses gelegene Amtsfrohnfeste.
Nach der 1857 erfolgten Auflösung des Amtes Nossen diente das Schloss ausschließlich zu Verwaltungszwecken und beherbergte das Renten- und Justizamt samt Gerichtsamt und Gefängnis. Für diese Nutzung erfolgte ein grundlegender Umbau der Innenräume, bei dem u.a. der Riesensaal in kleine Räume aufgeteilt wurde. 1877 wurde das Justizamt aufgelöst. Im Südflügel entstand daraufhin eine Hilfs-Strafanstalt der Strafanstalt Zwickau, die wiederum 1889 verlegt wurde und einer Landeserziehungsanstalt für schwachsinnige Mädchen Platz machte. 1905 erfolgte auch deren Auflösung. Da verwaltungsseitig keine weitere Nutzung angestrebt wurde, begann 1910 die Einrichtung von Wohnungen im Schlosskomplex. Nach dem Auszug des Finanzamtes (1934) entstanden weitere Wohnräume. Teile des Schlosses wurden seit 1954 zudem als Museum genutzt.
Seit Anfang der 1980er Jahre wird das Schloss saniert und rekonstruiert. Die Anlage ist seit 1994 komplett in das Eigentum des Freistaates Sachsen übergegangen und wird zusammen mit Kloster Altzella als ein staatlicher Schlossbetrieb unterhalten. In den ehemals kurfürstlichen Räumen wurde 1996 eine umfassende Ausstellung zur Schlossgeschichte eröffnet. Im heutigen Museum befindet sich auch eine Bibliothek, in der ca. 6000 Bücher untergebracht sind. Sie ist allerdings nicht für die Öffentlichkeit zugänglich und wird nur zu Forschungszwecken genutzt. Auf dem Schloss finden heute Konzerte, Veranstaltungen und Führungen statt.
Quelle: Wikipedia
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von Norbert Kaiser (own work (eigene Aufnahme)) [CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons
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