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Das Neue Schloss in Ingolstadt gehört zu den wichtigsten gotischen Profanbauten in Bayern. Bauherr war Herzog Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt. Das benachbarte Alte Schloss, eine mittelalterliche Burganlage aus dem 13. Jahrhundert, wird heute Herzogskasten genannt.
Als Bruder der französischen Königin Isabeau verbrachte Ludwig mehr als zehn Jahre in Frankreich. Nach der Rückkehr in seine Residenzstadt Ingolstadt konnte er finanziell aus dem Vollen schöpfen und gab 1418 den Auftrag zum Bau des Neuen Schlosses nach französischen Vorbildern.
Die Anlage liegt am östlichen Rand der Stadtmauer und ist als Stadtburg konzipiert, die mit ihrem tiefen und breiten Graben zur Stadt hin sowohl nach außen wie auch nach innen Schutz bot. Von einem inzwischen nur noch als Stumpf vorhandenen Turm aus konnte in der Achse der heutigen Ludwigstraße die Stadt kontrolliert werden. Beim Bau des Schlosses wurde eines der vier Stadttore der Stadtbefestigung, das Feldkirchner Tor, in die Anlage integriert und ist noch heute erhalten – anders das als Ersatz erbaute Neue Feldkirchner Tor, das 1879 abgebrochen wurde.
Die Außenmauern bilden ein Rechteck und sind bis zu vier Metern dick. An ihrer Westseite liegen zwei übereck gestellte Vierkanttürme, ein dritter Turm an der Ostseite ist fünfseitig und der vierte und mächtigste Turm steht frei. Der Palas selbst ist dreigeschossig und mit einem hohen Satteldach versehen.
Unter der Herrschaft der Landshuter Herzöge kamen Ende des 15. Jahrhunderts weitere Bauten hinzu:
- die Statthalterei, die um den Kern des Feldkirchner Tors gebaut wurde,
- der Getreidekasten von 1472/73 mit einem einbezogenem Rundturm.
Mit dem Ausbau Ingolstadts zur stärksten Landesfestung Bayerns wurden auch am Neuen Schloss Verstärkungen in Form von Bastionen, wie der Eselsbastei, vorgenommen, von denen jedoch nichts mehr erhalten ist. Die Anfänge des Schlossportals gehen auf die Zeit um 1580 zurück, wobei der Glockenturm erst Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurde.
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