Burg Friedberg
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Die Burg Friedberg in der hessischen Stadt Friedberg ist eine der größten Burganlagen Deutschlands. Heute beherbergt sie verschiedene öffentliche Einrichtungen. So befinden sich unter anderem das Medienzentrum des Wetteraukreises, das Finanzamt und das Burggymnasium, ein Oberstufengymnasium, innerhalb der historischen Mauern.

Auf einem Basaltfelsen mitten in der Wetterau befinden sich Burg und Stadt Friedberg. Die Burg wurde vermutlich im Auftrag Kaiser Friedrich Barbarossas zwischen 1171–1180 gegründet. Die älteste erhaltene Urkunde, die die Burg bezeugt, stammt aus dem Jahr 1216.

Auf dem Friedberger Burgberg befand sich am Anfang des 1. Jahrhunderts n. Chr. ein römisches Militärlager, das im Zuge der Feldzüge des Germanicus errichtet wurde. Nach dem Ende der Feldzüge war Friedberg Jahrzehnte lang ohne römische Besatzung. Erst unter der Regierung Kaiser Vespasians 69–79 wurde auf dem Burgberg wieder ein römisches Kastell errichtet. Diese mehrfach erweiterte und umgebaute Anlage wurde mit dem Rückzug der Römer auf die Rheingrenze um 260 aufgegeben. Heute noch sichtbar ist der ausgegrabene Rest einer kleinen Badeanlage, vermutlich Teil der Kommandantur des Kastells, das in den Keller eines Schulneubaues aus dem Jahr 1965 einbezogen wurde.

Beide – Burg und Stadt Friedberg – waren selbständige rechtliche Einheiten, später eigene Territorien innerhalb des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation. Die Burg bildete eine eigene Burggrafschaft. Dieses enge Nebeneinander zwischen Burg und Stadt führte zu Reibereien, die Jahrhunderte lang die Geschichte Friedbergs bestimmten. Diese Situation war nicht einmalig. Etwa in Nürnberg liegt eine ähnliche Konstellation vor.

Die Burggrafschaft war genossenschaftlich organisiert und reichsunmittelbar. Die Rechtsstellung eines Burgmannen war erblich und befand sich in den Händen umliegender adeliger Familien. Es gab etwa 100 Burgmannen. Die Aufgabe der Burg war der Schutz der Wetterau, wie dies auch die anderen staufischen Pfalzen und Burgen Gelnhausen, Frankfurt, Wetzlar und Glauburg, die z. T. zeitgleich geschaffen wurden, zur Aufgabe hatten. Um der Residenzpflicht zu genügen, wurden innerhalb der Burg seit dem 14. Jh. Burgmannenhäuser gebaut. In späterer Zeit wurden die Aufgaben der Burgmannen oft durch deren dort residierende Beamte wahrgenommen. Seit dem 15. Jahrhundert bildete die Burg eine eigene kleine Herrschaft in der Wetterau, indem sie die Pfandschaft über die Stadt Friedberg 1445 und das Freigericht Kaichen erwarb. In dieser Zeit verfügte die Burg über ihren größten politischen Einfluss und war mit einem eigenen Sitz im Reichstag vertreten.

Ab dem 17. Jahrhundert wandelte sich die Burg zunehmend zum Herrensitz. Davon zeugen das neuerrichtete Schloss, der weitläufige Burggarten und die Burgkirche. Die Burg behielt ihre staufische Verfassung bis 1806 und wurde dann vom Großherzogtum Hessen mediatisiert. Erst 1834 wurde die Burg in die Stadt Friedberg eingemeindet. Im Jahr 1846 starb mit Sigmund Löw zu Steinfurth der letzte der Burgmannen.

Zeugnisse über die Geschichte der Burg und Stadt Friedberg werden im Wetterau-Museum in der Haagstraße ausgestellt. Für die Burg bedeutend sind neben drei Stadtansichten aus dem 16. Jahrhundert die Portraits Friedberger Burggrafen.

Die Burg war stark befestigt. Der nördliche Zugang (geschaffen Mitte des 14. Jh.), der direkt in die Wetterau führte, wies sechs Torbauten auf (drei davon erhalten), der südliche Zugang – zur Stadt hin – war durch den tiefen Burggraben, den sog. Hirschgraben, und eine Zugbrücke gesichert. Ursprünglich dominierten die Burg zwei Bergfriede, der vermutlich noch aus staufischer Zeit stammende Turm am Südtor ist 1684 eingestürzt, der andere, der Adolfsturm, 54,42 m hoch (mit Wetterfahne 58,22 m), erbaut nach 1347 aus dem Lösegeld des Grafen Adolf von Nassau, ist erhalten.


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