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Die Burg Hohenfreyberg bildet zusammen mit der direkt gegenüber liegenden Burg Eisenberg eine weithin sichtbare Burgengruppe im südlichen Allgäu, etwa vier Kilometer nördlich von Pfronten im Landkreis Ostallgäu. Die spätmittelalterliche Gipfelburg wurde während des Dreißigjährigen Krieges aufgegeben und in Brand gesetzt. Von 1995-2006 konnte der ehemalige Adelssitz im Rahmen einer vielbeachteten "Mustersanierung" aufwändig gesichert und konserviert werden.
Die Burg gilt als einer der letzten großen Burgneubauten des deutschen Mittelalters. Der Bauherr griff hier bewusst auf den - eigentlich anachronistischen - Bautypus der hochmittelalterlichen Höhenburg zurück, während anderen Ortes bereits die ersten Burgen verlassen oder schlossähnlich ausgebaut wurden.
Die Veste wurde ab 1418 durch Friedrich von Freyberg zu Eisenberg, den ältesten Sohn des gleichnamigen Herren der Burg Eisenberg, errichtet. Der Bau zog sich bis 1432 hin, die Mittel hierzu stammten aus den Erträgen der kleinen umliegenden Herrschaft, die sich der Bauherr vorzeitig als Erbteil übertragen ließ.
Auf diesen ersten Bauabschnitt gehen noch das Mauerwerk der Kernburg mit dem bergfriedähnlichen Hauptturm und große Mauerabschnitte der Vorburg zurück. Diese erste Burganlage bot das Bild einer etwa zweihundert Jahre älteren, hochmittelalterlichen Gipfelburg mit einem eindrucksvollen "Bergfried" und zwei Palassen. Friedrich von Freyberg wollte offenbar in Zeiten des ritterlichen Niederganges und des Aufstieges des Bürgertums ein Symbol erschaffen, ein Manifest ungebrochenen adeligen Machtanspruches. Sicherlich orientierte er sich auch hinsichtlich der Größe und dem Anspruch an der väterlichen Stammburg, die ja nur fünf Gehminuten entfernt lag.
Die Bau- und die immensen Unterhaltungskosten zwangen die Nachkommen jedoch um 1480 zum Verkauf der Burg an den Erzherzog von Österreich, es fehlte zudem ein männlicher Erbe. Der Erzherzog verpfändete Hohenfreyberg bald an den Augsburger Kaufmann Georg Gossembrot, dem Pfleger der nahen Tiroler Burg Ehrenberg. Dieser investierte große Summen in die Veste, die Anlage wurde wehrtechnisch verstärkt und modernisiert. Gossembrot verheiratete seine Tochter mit Ludwig von Freyberg von der Nachbarburg Eisenberg und überließ ihr Hohenfreyberg als Wohnsitz.
1502 starb der Augsburger, die Witwe hielt die Burg noch bis 1505 als Pfandgut.
Die Modernisierung der Befestigungsanlagen durch den Pfandherren zahlte sich bereits 1525 im Bauernkrieg aus. Der österreichische Pfleger konnte die Aufständischen erfolgreich abwehren, nachdem er in Innsbruck Verstärkung und Kriegsknechte angefordert hatte.
1646, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, wurden die österreichischen Vorposten Hohenfreyberg, Eisenberg und Falkenstein auf Befehl der Tiroler Landesregierung in Brand gesetzt. Die Burganlagen sollten den näherrückenden Protestanten nicht intakt in die Hände fallen. Allerdings änderten die Angreifer ihre Marschroute, die Aufgabe der Burgen war also sinnlos. Alle drei Anlagen sind seitdem unbewohnte Ruinen.
Nach der Schlacht bei Austerlitz musste Österreich seine Allgäuer Besitzungen an Bayern abtreten. Das Königreich Bayern veräußerte Hohenfreyberg 1841 wieder zurück an die Freiherren von Freyberg, denen die Burg noch heute gehört.
1995 begann eine aufwändige Sanierung der bis dahin nahezu ungehindert verfallenden Burganlage. Die Stiftung Alp Action ermöglichte unter dem Schirmherren Prinz Sadruddin Aga Khan den Beginn der Sicherungsarbeiten, die aus finanziellen Gründen erst 2006 beendet werden konnten. Ziel der Maßnahmen war eine denkmalgerechte Konservierung des Zustandes bei Sanierungsbeginn, auf Ergänzungen und größere archäologische Eingriffe wurde verzichtet. Die international beachtete "Mustersanierung" gilt als Vorbild für zahlreiche ähnliche denkmalpflegerische Projekte in ganz Europa.
Im Zuge des Ausbaus der Burgenregion Allgäu ab 2004 wurden anschließend noch zwei didaktische Installationen und einige Infotafeln im Burginneren aufgestellt. Das Planungskonzept der Burgenregion Allgäu ist eine Erweiterung der grenzübergreifenden Burgenregion Ostallgäu-Außerfern, die auch das spektakuläre Festungsensemble um die Burg Ehrenberg bei Reutte im Tiroler Außerfern umfasst.
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von Patrick Huebgen (My photo) [Public domain], via Wikimedia Commons
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