Burg Wallenstein
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Die Burgruine Wallenstein ist eine hochmittelalterliche Ruine einer Höhenburg im Ortsteil Wallenstein der nordhessischen Gemeinde Knüllwald. Die vermutlich im 12. Jahrhundert erbaute Spornburg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört und ist heute nur noch in Teilen erhalten.

Die Burgruine liegt in einem kleinen Seitental der Efze im Knüllgebirge auf einem nach Westen abfallenden Bergsporn, 354 m über NN. Oberhalb der Burg liegt der 474 Meter hohe Berg Babloh.

Der Folgebau war die Burg Neuenstein etwa sechs km südöstlich auf einer Bergkuppe oberhalb von Saasen, einem Ortsteil von Neuenstein. Beide Burgen lagen an einer Altstraße, die von Hersfeld über Homberg (Efze) und Fritzlar bis in den Raum Kassel führte.

Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert vom Hersfelder Abt errichtet, um den westlichen Teil des Hersfelder Gebietes zu kontrollieren, nachdem sich der thüringische Landgraf in Homberg festgesetzt hatte und von dort hersfeldische Besitzungen und Rechte bedrohte. Anfang des 13. Jahrhunderts hatte Graf Albert I. von Schauenburg die Burg „Waldinsteyn“ in Pfandbesitz, nach der er sich ab 1223 nannte. Im Jahre 1250 ging die Hälfte der Burg wieder zurück an die Abtei Hersfeld. Ab dieser Zeit baute sich Albert I. die vermutlich günstiger gelegene Burg Neuwallenstein (Burg Neuenstein), wo fortan der Hauptsitz der Familie war. 1267 schloss Albert II. mit Abt Heinrich III. von Hersfeld einen Tauschvertrag zur Ordnung der Güter um die beiden Burgen, wobei Neuenstein erstmals erwähnt wurde.

Als Albert II. 1284 ohne leibliche Erben starb, fiel der Besitz an Conrad von Wallenstein, wahrscheinlich ein Nachkomme Alberts I. Conrad wurde damit zum Begründer der neuen Wallensteiner Linie. Er führte keinen Grafentitel mehr, da aller Wahrscheinlichkeit nach wohl schon seine Schauenburger Vorfahren das Obergericht Ditmold (mit dem der Grafentitel verbunden war) in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an das Erzbistum Mainz verkauft hatten.[1] Im Laufe der Zeit wurde die Burg mehrfach verpfändet; so war sie 1332 in Besitz von Simon von Homberg, der sechs Jahre später die Hälfte wieder an die Familie Wallenstein zurückgab. Ende des 14. Jahrhunderts war die gesamte Burg wieder in Wallensteiner Besitz.

1637 wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg von kroatischen Truppen des Kaisers zerstört. Da sie für die hessischen Landgrafen, an die die Burg und der dazugehörige Amtsbezirk schon 1588 und das gesamte Hersfelder Gebiet nach dem Ende des Krieges im Jahr 1648 gefallen waren, keinen Nutzen mehr hatte, wurde sie nicht mehr aufgebaut. Erst in neuerer Zeit wurde die Ruine wieder instand gesetzt und vor dem weiteren Verfall bewahrt.[2]


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