Schloss Friedenstein
von Selby (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
Veranstaltungen an diesem Ort:

- keine Veranstaltungen gefunden -

Das Schloss Friedenstein in Gotha (Thüringen) ist eine frühbarocke Schlossanlage an der Stelle der 1567 geschleiften Burg Grimmenstein.

Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha („Ernst der Fromme“) hatte 1640 bei einer Erbteilung Gotha als Hauptstadt für sein neues Herzogtum erhalten. Da sich in der Stadt keine geeignete Residenz befand, begann er früh mit den Planungen für einen Schlossneubau. Nach den Plänen des Architekten Caspar Vogel führte der Baumeister Andreas Rudolph (1601–1679) den Schlossbau 1643–1654 aus. Am 26. Oktober 1643, 12 Uhr wurde der Grundstein für Schloss Friedenstein gelegt. Der Herzog sehnte sich nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Kriegs nach Frieden. Diese Grundhaltung kommt nicht nur in dem Namen des neu erbauten Schlosses, sondern auch in der „Friedenskuss“-Darstellung am Nordportal von Schloss Friedenstein zum Ausdruck, die 1650 anlässlich des Westfälischen Friedens dort angebracht wurde. Von 1654 bis 1672 wurde das Schloss befestigt.

In der Zeit bis 1675 diente das Schloss als fürstliche Residenz für Herzog Ernst I. Von 1640 bis 1894 war es Verwaltungssitz des Herzogtums Sachsen-Gotha. Es verfügt über Wohn- und Repräsentationsräume vom Barock bis zum Klassizismus. Der Festsaal und die Stuckarbeiten entstanden durch die Brüder Samuel und Johann Peter Rust.

Unter der Schlosskirche, mit dem Eingang unter der Orgelempore, wurde 1679 die Fürstengruft eingerichtet. Sie besteht aus vier Räumen. Herzog Ernst I. fand hier noch nicht seine letzte Ruhestätte (sie befindet sich in der Gruft der Margarethenkirche in Gotha). Erst sein Sohn, der prachtliebende Friedrich I., wurde als erster Gothaer Herzog hier bestattet, nach ihm noch weitere 18 Mitglieder des Herzoghauses, bis zum Aussterben der Gotha-Altenburger Linie - mit Ausnahme von Ernst II., der sich auf der Insel im von ihm angelegten Schlosspark bestatten ließ.

Während dessen Regentschaft (1772–1804) wurden die Festungsanlagen abgetragen und die dadurch hinzugekommenen Flächen in die Parkanlage integriert. Eine kleine Interims-Sternwarte (bis zum Bezug der Seeberg-Sternwarte), ein Physikalisches Kabinett und ein ständiges Theater (das Ekhof-Theater) wurden eingerichtet. Die Sammlungen und die Bibliothek wurden erweitert. Letzteres erfolgte auch unter seinen Nachfolgern August (1804–1822) und Friedrich IV. (1822–1825). Mit dem Aussterben der Linie Sachsen-Gotha und Altenburg ging das Schloss Friedenstein an die Linie Sachsen-Coburg und Gotha über.

Die immer noch sehr bedeutenden Herzoglichen Kunstsammlungen auf Schloss Friedenstein umfassen heute nur noch etwa 40 % des ursprünglichen Bestandes. Während des Zweiten Weltkrieges waren sie in Schutzorte ausgelagert worden. Nach dem Einmarsch der 3. US-Armee im April 1945 kam es bereits zu Hunderten von Diebstählen. Als die Rote Armee im Juli 1945 einrückte, wurde der gesamte restliche Bestand der Gothaer Kunstsammlungen, die Bibliothek mit 330.000 Hand- und Druckschriften und das Münzkabinett beschlagnahmt und im Frühjahr 1946 in die Sowjetunion abtransportiert. Von dieser Kriegsbeute kehrten 1958/59 etwa 80 bis 85 % zurück. Darunter befand sich mit dem „Gothaer Liebespaar“ das berühmteste Stück der Gothaer Sammlungen.[1]

Kunstraub von Gotha: In der Nacht vom 13. zum 14. Dezember 1979 wurden aus dem Schloss fünf wertvolle, ungenügend gesicherte Gemälde gestohlen: Frans Hals (Brustbild eines jungen Mannes), Anthonis van Dyck (Selbstbildnis mit Sonnenblume), Jan Lievens (Alter Mann), Jan Brueghel der Ältere (Landstraße mit Bauernwagen und Kühen) und Hans Holbein der Ältere (Heilige Katharina). Eine 30-köpfige Ermittlergruppe der DDR-Kriminalpolizei ermittelte vergeblich. Bis heute (2009) sind die Gemälde verschollen.[2][3]


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Friedenstein aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Wer war schon einmal hier
+ Ich war hier +

alvadiver

elbenweib

Georg
Kommentare zu diesem Ort



- keine Kommentare vorhanden -
Bilder zu diesem Ort
von Selby (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
von Selby (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
+ Ein eigenes Bild hinzufügen +



Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte prüfen Sie die Angaben vor einem etwaigen Besuch!

Amazon und das Amazon-Logo sind Warenzeichen von Amazon.com, Inc. oder eines seiner verbundenen Unternehmen.






Diese Seite verwendet Cookies. Indem Sie diese Webseite besuchen, ohne die Cookie-Einstellungen ihres Internet Browsers zu ändern, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.
Mehr Informationen in der Datenschutzerklärung.