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Die Burg Steinsberg ist eine mittelalterliche Burganlage im Ort Weiler, ein Stadtteil südlich von Sinsheim, im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg.
Die Burg liegt auf einem 333 Meter hohen Bergkegel, einem ehemaligen Vulkan, dessen Südseite mit Wein bepflanzt ist. Weil sie weithin sichtbar ist, wird sie auch „Kompass des Kraichgaus“ genannt.
Wahrscheinlich schon römischer Stützpunkt, wird der Steinsberg erstmals 1109 zusammen mit dem edlen Eberhard von Steinsberg genannt. 1129 erscheint ein Graf Weinhard von Steinsberg und später jener staufische Gefolgsmann Wernhart, „der uf Steinsberc saz“. Von jener Burganlage ist nichts erhalten; es gibt keine Vorstellungen darüber. Die heutige Kernburg wurde im frühen 13. Jahrhundert, etwa um 1220, unter den Grafen von Oettingen erbaut. Mit dem Ende der Staufer ging die Oberhoheit an die Pfalzgrafen bei Rhein über. Bis 1517 war sie Sitz einer kurpfälzischen Vogtei für Besitzungen im südlichen Kraichgau. Ab 1517 wurden die Herren von Venningen mit dem Besitz belehnt. Kurz darauf, 1525, wurde die Burg im Bauernkrieg niedergebrannt. Die unterlegenen aufständischen Bauern mussten hierfür anschließend 5000 Gulden Schadenersatz leisten. Nach einem Blitzeinschlag 1777 wurde die Burganlage aufgegeben.
Im hohen Mittelalter hielt sich der Minnesänger Spervogel in der Burg auf und besang sie in seinen Liedern.
Seit 1973 befindet sich die Burg im Besitz der Gemeinde Sinsheim, die umfangreiche Restaurations- und Sicherungsmaßnahmen vornehmen ließ. Der Bergfried, einige Wirtschaftsgebäude sowie zwei umlaufende Burggräben mit Wehrtürmen und Wehrgängen können besichtigt werden.
Einzigartig ist der zentrale, 30 Meter hohe Bergfried, erbaut etwa 1235 bis 1240 aus Keupersandstein. Er ist im Grundriss achteckig und ist erinnert an die Oktogone von Eguisheim, Guebwiller, Wangen und Kilchberg. Auch sei an den aus einem Achteck entwickelte siebeneckige Bergfried von Burg Gräfenstein zu erinnern und nicht zuletzt an das apulische Castel del Monte. Um den Bergfried legt sich eine unregelmäßig polygonale Ringmauer, an deren Innenseite sich die Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Burg anlehnten (Randhausburg). Die seit einem langen Zeitraum verfallenen Gebäude sind heute in vereinfachter Form und meist auf ein Geschoss reduziert wiederhergestellt, die ursprüngliche Gestalt des Palas (an der Westseite) lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Turm und Ringmauer sind rundum in regelmäßigem Buckelquadermauerwerk ausgeführt. Selbst die Schießscharten sind durch Buckelquader eingefasst. Um die Kernburg legen sich spiralförmig zwei- bis dreifache Zwingermauern. Bis zum Haupttor der Anlage sind drei Vortore zu passieren, deren mittleres 1436 erbaut wurde und noch einen zweigeschossigen Wehrturm mit Wehrgang aufweist. Das dritte Tor zeigt eine Neidfratze, die böse Geister aus der Burg fernhalten soll.
Von der Kernburg ist die Ringmauer und der Bergfried weitestgehend erhalten und saniert. In den neuzeitlichen Wirtschaftsgebäuden innerhalb der Kernburg befindet sich gegenwärtig ein Restaurantbetrieb.
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von p.schmelzle (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5], via Wikimedia Commons
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