Burg Chastellet
von Bukvoed (Eigenes Werk) [GFDL oder CC-BY-3.0], via Wikimedia Commons
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Die Chastellet oder Chastellet du Gué de Jacob („Burg an der Jakobsfurt“; latein: Vadum Jacob, hebräisch: Metzad Ateret (מצד עתרת), arabisch: Qasr al-Atra, Bayt al-Ahzan (بيت الاحزان)) ist eine ehemalige Kreuzfahrerburg im heutigen Israel.

Die Burg liegt am Westufer des Jordans, nördlich des Sees Genezareth. Die Burg wurde auf einem teils natürlichen, teils künstlich aufgeschüttenen Hügel errichtet.

Nach dem Sieg der Kreuzfahrer über Sultan Saladin in der Schlacht bei Montgisard im November 1177 ließ König Balduin IV. von Jerusalem im Oktober 1178 damit beginnen, an der „Jakobsfurt“ eine mächtige Burg zu errichten. Diese Furt war der sicherste Jordanübergang zwischen Akkon und Damaskus und hatte dadurch besonderen strategischen Wert. Die Burg sollte als Verteidigungsbollwerk die Nordflanke des Königreichs Jerusalem absichern und Druck auf Saladins Stadtfestung Damaskus ausüben. Bis April 1179 war die erste Bauphase fertig gestellt und mit einer Garnison des Templerordens ausgestattet.

Schon bald nach Baubeginn hatte Saladin von den Arbeiten erfahren, allerdings war er zunächst nicht in der Lage die Bauarbeiten militärisch zu verhindern, da seine Hauptstreitmacht bei muslimischen Aufständen in Nordsyrien gebunden war. So entschied sich Saladin, Balduin Geld anzubieten. Er bot 60.000 Dinare an, wenn dieser die Bauarbeiten stoppen würde. Als Balduin ablehnte, erhöhte der Sultan sein Angebot auf 100.000 Dinare.[1] Der König lehnte erneut ab und setzte den Ausbau von Chastellet fort. Im Sommer 1179 soll die Burg eine massive, zehn Meter hohe Ringmauer gehabt haben, sowie einen Turm, aber die Bauarbeiten gingen noch weiter.

Saladin ließ daraufhin doch sein Heer sammeln und gegen Chastellet marschieren. König Balduin hielt sich zu jener Zeit im einen halben Tagesmarsch entfernten Tiberias auf. Wagemutiges Ziel der Angreifer war es nun die Burg zu erobern, bevor Balduin mit einem Entsatzheer anrücken würde. Nach etwa sechs-tägiger Belagerung gelang es den Muslimen am 30. August 1179 die Burgmauer zu unterminieren und eine Bresche hinein zu schlagen, durch die sie die Burg erstürmten. Noch am gleichen Tag erschien König Balduin mit seinem Entsatzheer vor Chastellet, zu spät um die Soldaten und Bauarbeiter in der Burg zu retten, die allesamt getötet oder versklavt wurden. Balduin zog sich zurück und Saladin ließ die Burg systematisch zerstören.

Bei Ausgrabungsarbeiten wurden ab 1993 Gräben und Reste der grob rechteckigen Grundmauer freigelegt; von Türmen findet sich keine Spur mehr.[2]


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