- 1248-1254; Ziel: Ägypten/Jerusalem
- der Kreuzzug scheiterte; die überlebenden Anführer wurden gegen Lösegeld wieder freigelassen
1244 war Jerusalem wieder von den Muslimen erobert worden. Vier Jahre später brach König Ludwig IX von Frankreich zum Sechsten Kreuzzug[1] auf, um die Stadt zu befreien & die Kreuzfahrerstaaten zu entlasten. Papst Innozenz IV. rief im Juni 1245 den Kreuzzug aus.
Der Papst sabotierte aber die Vorbereitungen zum Kreuzzug, da er sich wieder in einem Konflikt mit dem Kaiser Friedrich II. befand. So rief er bald nach seinem Kreuzzugsaufruf zu einem Kreuzzug gg den Kaiser auf, dem er seine Kaiserwürde aberkannt hatte. Das störte Friedrich II. aber nicht besonders & er behielt den Kaisertitel bis zu seinem Tod bei. Da er aufgrund dieser Repressalien nicht selbst an dem Kreuzzug teilnehmen konnte, sicherte er Ludwig IX. materielle & logistische Hilfeleistungen zu. Auch als Ludwig 1250 gefangen genommen wurde, konnte der Kaiser ihn aus seiner Gefangenschaft auslösen.
Im Juni 1248 begann Ludwig seinen Kreuzzug. Auf Zypern sammelte er seine Truppen & überwinterte. Der Aufenthalt sollte fast neun Monate dauern & einige Ritter starben an um sich greifenden Krankheiten. Im April 1249 gab Ludwig das offizielle Angriffsziel Ägypten bekannt; zuvor war dieses streng geheim gehalten worden. Zuerst sollte Damiette angegriffen werden, um von dort das ayyubidische Kernland zu erobern. Die Hafenstadt fiel ihnen fast kampflos in die Hände, da die ansässige Garnison fluchtartig die Stadt verließ. Grund hierfür war das ayyubidische Heer, mit welchem sich Ludwig zuvor einen Kampf geliefert hatte, das sich nach dem Kampf stromaufwärts zum Hauptheer zurückzog, anstatt sich der Garnison anzuschließen. Ludwig ließ das Heer nicht verfolgen, dass sich nach der Erkrankung des Sultans weiter zurück zog. Stattdessen blieb er in Damiette für fünf Monate, da er auf seinen Bruder mit Verstärkung wartete. Während dieser Zeit machten ayyubidische Überfalltrupps den Kreuzfahrern das Leben schwer. Im Oktober 1249 traf endlich die Verstärkung ein & es wurde der Zug gen Süden, dem Hauptheer des Sultans entgegen, beschlossen. Ende Dezember erreichten sie die Stadt al-Mansura, in der sich das Heer befand. Dies wurde mittlerweile heimlich von der Lieblingssklavin des Sultans geführt, da der Sultan selbst verstorben & sein Erbe im fernen Syrien war. Durch die Hilfe treuer Beamte konnte sie den Tod weiterhin geheim halten & einen Emir zum Oberbefehlshaber des Heeres ernennen. Die Kreuzfahrer verbrachten Wochen damit, über den Fluss an die Stadt heran zu kommen, bis sie eine Furt in der Nähe fanden. Sie belagerten die Stadt wochenlang & wurden durch Hunger & Krankheiten geschwächt. Schließlich zogen sie sich etwas zurück & Ludwig strebte Verhandlungen mit dem neuen Sultan an, die dieser aber ablehnte. Auf dem Rückzug nach Damiette griffen die Ayyubiden an & nahmen einen Großteil des Kreuzfahrerheeres gefangen, auch König Ludwig. Der Kreuzzug war gescheitert (1250).
Die meisten Gefangenen wurden enthauptet, nur die hohen Fürsten wurden aufgrund von Lösegeldforderungen am Leben gelassen. Der Sultan wurde aber schon bald von seiner eigenen Elitegarde, den Mameluken, ermordet. Die Mameluken waren an einem guten Verhältnis zu den Christen interessiert & vereinfachten deswegen die Freilassung der Gefangenen um einiges.
[1] die deutsche Zählung der Kreuzzüge nimmt den Kreuzzug von Damiette & den Kreuzzug von Friedrich II. als einen Zug. Dementsprechend ist der Zug von 1248 in Deutschland als Sechster Kreuzzug bekannt. In Frankreich & England werden die beiden aber nicht als einer gezählt & der 1248er Zug somit als Siebter in der Reheinfolge geführt