- * ~ 1254 / † 1324
- venezianischer Händler
- wurde berühmt durch seine Berichte über seine China-Reise
Sein Vater Niccoló & sein Onkel waren schon 1260 zu einer Reise aufgebrochen, um in der Nähe des Kaspischen Meeres Edelsteine zu verkaufen. Durch Kriegswirren wurden sie entlang der Seidenstraße immer weiter östlich getrieben, bis sie in Peking an den Hof des Kublai Khan kamen. Dieser nahm sie freundlich auf & schickte sie bald mit der Bitte an den Papst gen Westen zurück, ihm geweihtes Öl & christl. Gelehrte zu schicken, welche das Evangelium unter seinen Untertanen verbreiten sollten. 1269 erreichten die Polos dann wieder Venedig. Der letzte Papst war aber 1268 verstorben & die Wahl eines neuen zog sich über drei Jahre. Die Polos reisten noch vor (dem unabsehbaren) Ende der Papstwahl ab, um den Khan nicht zu lange warten zu lassen. Dass ihnen dadurch der päpstliche Auftrag nicht erteilt war, war ihnen nach zwei Jahren Wartezeit nicht mehr wichtig. Marco, zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alt, durfte sie begleiten.
Nachdem sie in Akkon die Erlaubnis bekommen hatten, das erbetene Öl in Jerusalem zu besorgen, bekamen sie dies ohne große Probleme. Zurück in Akkon erhielten sie vom neugewählten Papst den Auftrag, den Khan zu bekehren & als Verbündeten gg den Islam zu gewinnen. Die Mönche, die sie als Gelehrte auf der Reise begleiten sollten, kehrten aber bald nach dem Aufbruch gen Osten wieder um. Die Polos wollten südlich auf dem Seeweg nach China reisen, doch folgten sie lieber dem nördlichen Verlauf der Seidenstraße, die sie nordlich um die Taklamakan herumführte, da sämtliche Schiffe in der Hafenstadt Hormus in keinem guten Zustand schienen.
1274 erreichte die Reisegemeinschaft endlich die erste chin. Stadt, Shazhou. Ein Jahr später traf Marco in Shangdu das erste Mal auf Kublai Khan. Unter der Obhut des Khan blieben die drei bis 1291 dort. Marco gefiel dem Khan, der ihn zu seinem Präfekten ernannte. In dieser Rolle reiste Marco durch ganz China.
Um 1291 brachen Unruhen aus. Die Polos wollten daraufhin zurückreisen, doch ließ der Khan sie nicht ziehen, denn sie waren mittlerweile eine wertvolle Stütze für ihn geworden. Als persische Gesandte um eine Prinzessin für den Großneffen des Kublai Khan baten, erboten sich die Polos, sie auf dem Seeweg sicher zu ihrem Ziel zu geleiten. Als er dieses Angebot annahm war ihr Weg in die Heimat frei. Von den 600 Personen, die ihre Reisegesellschaft umfasste, überlebten letztendlich nur 17 die Seereise. 1295 kamen sie wieder in Venedig an, doch ohne die 500kg Rohseide, die auf der Reise am Schwarzen Meer konfisziert worden waren. Ihre Verwandten erkannten sie zunächst nicht. Marco Polo hatte, zurück in Europa, drei Töchter & kaufte ein kleines Haus in Venedig.
- in seinen Reiseberichten finden sich diverse Ungereimtheiten & Falschangaben, die Zweifel an seiner Reise schüren; die meisten Wissenschaftler sehen die Historizität jedoch als erwiesen an
- es gab schon vor Marco Polo offizielle Reisen nach China, über die ebenfalls Berichte existieren. Sie wurden aber nicht so berühmt wie der Bericht des Marco Polo
- laut seiner Chronisten soll Marco Polo ständig von den Millionen des Khan & seinem eigenen Reichtum erzählt haben
- Seine Reiseberichte wurden in viele Sprachen übersetzt & fanden europaweit Verbreitung.
- schon vor seinem Tod wurden seine Berichte für unwahr gehalten & viele baten ihn, diesen Lügengeschichten abzuschwören. Auf seinem Sterbebett soll er aber gesagt haben: „Ich habe nicht die Hälfte dessen erzählt, was ich gesehen habe!“
- die Reise des Marco Polo wurde zwischen 1938 & 2006 mehrfach verfilmt
- die Wichtigkeit seiner Reise wird auch daran ersichtlich, dass bei einer Internetrecherche (Suchwort: Marco Polo) hauptsächlich Reiseführer & Hotels angezeigt werden (teilweise auch Kleidung)