Mittelalter FAQ > Der Vierte KreuzzugZurück zur Übersicht

  • 1202-1204; Ziel: (eig. Ägypten/Jerusalem, letzt.:) Konstantinopel
  • im Gegensatz zu anderen Zügen herrschte hier kein wirklicher Grund zum Aufruf & entgegen dem eigentlichen Kreuzzugsgedanken wurde hier die reiche Stadt Konstantinopel geplündert. Dies vertiefte die Spaltung zw. dem orthodoxen Osten & dem kath. Westen weiter. Die Einwände des Papstes halfen nichts. Byzanz verlor seinen Glanz & konnte ihn nie wieder herstellen

 

Vor allem der Vierte Kreuzzug zeigt die spätere Pervertierung des Kreuzzugsgedanken, da bei ihm hauptsächlich wirtschaftspol. Motive im Vordergrund standen.

Byzanz hatte seit dem Dritten Kreuzzug mit internen Problemen zu kämpfen, da die kaiserliche Autorität nur noch wenig Macht hatte, sich Teile des Reichs abgespalten hatten, es keine europäische Macht mehr war & sie vor allem ihre Seeherrschaft verloren hatten, was zu einer großen Hürde für ihren Seehandel wurde, der drastisch zurück ging.

Papst Innozenz III. rief ohne besonderen Grund zum Kreuzzug auf, um Palästina zurückzuerobern. Die Probleme mit Byzanz aus dem Dritten Kreuzzug brachten die Heerführer zu der Schlussfolgerung, dass der Seeweg die bessere Alternative war. Venedig erklärte sich bereit, 33.000 Mann überzusetzen. Offizielles Ziel war Jerusalem, inoffiziell war eine Eroberung Ägyptens geplant, um den herrschenden Ayyubiden ihre Kerngebiete zu entreißen. Die Einnahme der ungarischen (& kath.) Stadt Zara war unternommen worden, um die Schulden bei den Venezianern anteilig zu begleichen. Der Papst, der den Kreuzfahrern zuvor einen Krieg gg Christen ausdrücklich untersagt hatte, exkommunizierte die Venezianer zur Strafe.[1]

In Zara war dann auch die Entscheidung gefallen, nach Konstantinopel zu segeln. Der Sohn des gestürzten byzantinischen Kaisers hatte die Kreuzfahrer zuvor um Hilfe gebeten, um seinen Vater wieder auf den Thron zu setzen. Mithilfe großer Versprechungen konnte er sie dann auch dazu überreden. Im Juni 1203 erreichten sie die Stadt, trotz Widerstand der Bevölkerung. Die Belagerung dauerte nur wenige Wochen & der ehem. Kaiser konnte wieder auf den Thron gesetzt werden. Obwohl er es versuchte, konnte er aber die Versprechungen seines Sohnes den Kreuzfahrern ggüber nicht halten. Die Kreuzfahrer blieben in Erwartung einer baldigen Erfüllung in der Stadt; die Unruhen wuchsen. Übergriffe, Nahrungsmittelknappheit & ein Umsturz führten dazu, dass der neue Kaiser die Kreuzfahrer 1204 aus seiner Stadt wies & ihre Forderungen nicht anerkannte. Dieser Wortbruch genügte den Kreuzfahrern und sie griffen ab April die Stadt an. Nach nur mäßigen Erfolgen ergriff der Kaiser überraschend die Flucht, der Widerstand brach zusammen & die Kreuzfahrer begannen ihre dreitägige Plünderung. Die Bevölkerung litt sehr in dieser Zeit & die Kunst- & Wertgegenstände der Byzantiner wurden über ganz Europa verteilt. Die ehemals byzant. Gebiete wurden unter den Siegern aufgeteilt, so wie sie es zuvor in einem Vertrag festgelegt hatten. Einige der Gebiete konnten von den Nachfolgestaaten des Byzantinischen Reiches zurückerobert werden, ihre große Glanzzeit war aber vorbei.



[1] der Brief wurde aber von den Anführern des Kreuzzugs abgefangen




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