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Schloss Marienfels
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Schloss Marienfels ist ein im romantischen „Zuckerbäcker-Stil“ errichtetes Schloss in Remagen. Umgeben ist das Schloss mit seinen etwa 800 Quadratmetern Wohnfläche in 18 Zimmern von einem etwa 100.000 Quadratmeter großen bewaldeten Park. Es liegt zwischen der Remagener Innenstadt und Remagen-Oberwinter oberhalb der Bundesstraße 9 und der Schienenstrecke Köln–Koblenz auf der linken Seite des Rheins im Norden von Rheinland-Pfalz, nahe der Bundesstadt Bonn. Bei klarem Wetter ist von dem Schloss aus der Kölner Dom zu sehen.
Am 14. Mai 1859 wurde der Grundstein von Schloss Marienfels gelegt; Architekt war der Kölner Ingenieur-Oberst Karl Schnitzler. Jedoch wird fälschlicherweise als Architekt des Schlosses Marienfels häufiger der Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich Zwirner, der in Remagen die Apollinariskirche erbaute, genannt. Im August 1860 bezog der Auftraggeber, der Uerdinger Zuckerfabrikant Eduard Frings, die Residenz als Zweitwohnsitz. Der Bau der Außenanlagen zog sich bis ins Jahr 1863 hin; die Gesamtanlage war erst 1874 komplett und hatte bis dahin ohne Inventar 87.670 Thaler (in heutiger Kaufkraft rund 4,5 Millionen Euro) gekostet. Von dem ursprünglichen Inventar ist heute auf dem Schloss nichts mehr vorhanden. Es wurde unter den Frings-Erben Guido Mengen aus Viersen, Henriette Tilmann geb. Herbertz aus Dortmund sowie Max[imilian] und Gustav Scherbius aufgeteilt.
Das Schloss selbst ging 1907 in das Eigentum des Kölner Industriellen Otto von Guilleaume über. Er renovierte es und ließ ein Bad und eine Wasserspülung einbauen. Von Guilleaume war auch Eigentümer eines Schlosses im nahen Calmuthtal, in dem später die Film-Union eingerichtet wurde. Im Jahr 1936 wurde das Gebäude von dem Türenfabrikanten Otto Becher gekauft. Er ließ auf der Rheinseite des Schlosses eine große Terrasse bauen.
Anschließend war das Gebäude Eigentum der Gesellschaft Klinik Sanatorium Schloss Marienfels und diente als Sanatorium. 1975 wurde das Schloss von Paul Spinat gekauft, dem damaligen Eigentümer von Schloss Drachenburg, der dem Schloss den südlichen einstöckigen Anbau anfügte.
Am 14. März 1988 geriet die 1936 gebaute Terrasse ins Rutschen. Unterhalb der Veranda hatten sich mehrere Kubikmeter Geröll gelöst und waren abgerutscht. Wegen starker Regenfälle war die auf lockerem Untergrund erbaute Anlage in Bewegung geraten. Die Geröll-Lawine hatte eine Schutzwand aus Holzbohlen durchschlagen, die zum Schutz der unterhalb des Schlosses verlaufenden vielbefahrenen Bundesstraße 9 errichtet worden war. Die Bundesstraße wurde aus Sicherheitsgründen für einen Monat gesperrt. Erdbau-Spezialisten aus Essen untersuchten den Felsen und schlugen eine Reihe von Sicherungsarbeiten vor. Darauf hin wurde die Entwässerung der Terrasse umgeleitet; die Veranda wurde mit Betonträgern vor dem Abrutschen gesichert.
Im Jahr 1989 erwarb der Bauunternehmer und „Burgensammler“ Herbert Hillebrand das Schloss im Namen seiner Tochter Katharina. Das Schloss wurde mehrere Jahre für rund acht Millionen DM renoviert und den Bedürfnissen der Besitzer (Einbau von Schwimmbad, Whirlpool und Sauna) angepasst. Unter fachlicher Beratung des Landesamtes für Denkmalpflege erhielt das Schloss fast wieder seine ursprüngliche neugotische Architektur. Von 1994 bis 1999 vermietete Hillebrand das Schloss als Botschaftsgebäude an die Republik Kasachstan, die dort 14 Diplomaten und 50 weitere Mitarbeiter unterbrachte. Anschließend wurde das Schloss von Hillebrands Tochter Katharina genutzt.
Am 16. November 2004 erwarb der Entertainer Thomas Gottschalk das Schloss für 3,5 Millionen Euro. Er ließ das Gebäude renovieren und zog im Sommer 2006 ein. Auf dem südlichen einstöckigen Anbau wurde ein Glashaus errichtet.
Der Name des Schlosses geht auf eine Sage zurück. Der Teufel, heißt es, mag das Schloss nicht, weil er einst von hier vertrieben wurde. Früher soll er in einer Höhle in dem Berg gehaust haben, auf dem das Schloss steht, wenn er sich nicht in der Höhle seiner Großmutter aufhielt. Vor dem Bau des Schlosses ließ der Bauherr in einer Felsspalte eine halbrunde Grotte bauen, in die er eine Mutter-Gottes-Figur aufstellte; sie sollte dem Volksglauben von dem Wohnsitz des Teufels entgegenwirken, und sie gab dem Schloss seinen Namen.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Marienfels
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