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Der Dyckhof, auch Gut, Haus, Schloss oder Burg Dyckhof genannt,[Anm 1] ist ein von einem Wassergraben umgebener Gutshof in Niederdonk, einen Teil des heute zu Meerbusch gehörigen Ortes Büderich.
Ehemals als einfache Wasserburg errichtet, wurde das Haupthaus im 17. Jahrhundert zu einem repräsentativen Herrenhaus im barocken Stil umgebaut. Auffällig ist vor allem die aufwändige Dachhaube des Turms, die in ihrer Art einzigartig im Rheinland ist.
Seit dem Mittelalter war der Dyckhof über lange Zeit Sitz verschiedener Familien des niederen Adels. Über Zwischenstationen gelangte der Hof schließlich Anfang des 19. Jahrhunderts an die einflussreiche Neusser Unternehmerfamilie Werhahn, die das Gut bis heute besitzt. Ende der 1990er Jahre wurde der Dyckhof restauriert und umgebaut. Seither wird er als Hotel mit Restaurant genutzt.
Seit 1981 steht das Gebäudeensemble unter Denkmalschutz. Es wird als Nummer 9 in der Denkmalliste der Stadt Meerbusch geführt.
Der Dyckhof entstand als Niederungsburg vom Typ einer Motte[7], die durch Wassergräben geschützt war. Er war von jeher ein allodiales Gut,[8] das nicht mit einer Lehnspflicht verbunden war und frei vererbt sowie verkauft werden konnte.
Erstmals urkundlich erwähnt ist der Dyckhof 1393 in einer Neusser Urkunde.[3] Ab dieser Zeit war das Gut im Besitz verschiedener Familien des niederen Adels. Im 14. und 15. Jahrhundert waren dies die Familien von der Heghe, von Meekeren[Anm 2] und von Kurbeke[Anm 3].
Vom späten 15. Jahrhundert bis 1699 war der Dyckhof über sieben Generationen Wohnsitz der Neusser Patrizierfamilie von Norprath, einem heute erloschenen Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz das Gut Norbisrath bei Hülchrath und Neukirchen war.[8][9] Im Jahr 1666 ließ Freiherr Wolfgang Günther von Norprath, Herr zu Dyckhof und Hulhausen, erzbischöflicher Kämmerer sowie 1668 bis 1687 Amtmann von Linn und Uerdingen, das Gut aufwändig um- und ausbauen. 1674 erwarb er auch Haus Schackum.
Die Herrschaft der Familie von Norprath endete 1718 mit dem Verkauf des Dyckhofs an das Kloster Meer. Nach dessen Aufhebung im Jahr 1804 und seiner Säkularisation wurde der Dyckhof vom Pariser Bankier Henry Moynat gekauft. Er verkaufte den Hof nur drei Jahre später (1807) an Johannes Andreas Werhahn weiter,[10] der den Hof bereits seit 1794 als Pächter bewirtschaftet hatte.[9] Peter Wilhelm Werhahn, der später den Einfluss der Familie beträchtlich vermehrte, wurde dort 1802 geboren.[11] Später verlegte er seinen Hauptwohnsitz nach Neuss. Den Dyckhof übernahm Franz Werhahn, der jüngere Bruder Peter Wilhelms. Er bewohnte den Hof mit seiner Frau Maria, geborene Radmacher, mit der er – laut einem Gedenkstein nahe dem Hof – zehn Kinder hatte. Bis 2012 befand sich die Anlage im Besitz seiner Familie, ehe sie an einen unbekannten Käufer veräußert wurde.[12]
In den Jahren 1997 bis 1998 wurde der Dyckhof restauriert und zu einem Hotel-Restaurant umgebaut.
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