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Die Burg Greifenstein ist eine mittelalterliche Burgruine bei Bad Blankenburg im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Mit ihren Ausmaßen von rund 250 mal 100 Meter oder circa 25.000 Quadratmeter Fläche ist sie eine der größten deutschen Burgruinen.
Die Ruine erhebt sich in 390 Metern Höhe auf dem Greifenstein, dem Hausberg von Bad Blankenburg in Südthüringen.
Einzelne Funde weisen auf bereits jungsteinzeitliche Besiedlung des Greifensteins hin. Allerdings gibt es keine Überbleibsel aus der Zeit zwischen dieser Epoche und dem Mittelalter.
Zwar wird die Burg Greifenstein in einer auf 1137 datierten Urkunde erstmals erwähnt, doch handelt es sich bei diesem Schriftstück höchstwahrscheinlich um eine spätere Fälschung, da der Name „Greifenstein“ erst Mitte des 17. Jahrhunderts verwendet wurde. Die frühere Bezeichnung für Burg und Berg lautete „Blankenburg“.
Die älteste glaubwürdige Urkunde ist nicht datiert und dürfte zwischen 1196 und 1210 entstanden sein. Weitere schriftliche Quellen belegen, dass die Burg spätestens ab 1208 zur Grafschaft Schwarzburg gehörte, eine frühere Übernahme durch sie ist jedoch wahrscheinlich.
Die Ursprünge der Burg sind unbekannt. Bauteile und Bodenfunde weisen aber darauf hin, dass die Anlage bereits im 12. Jahrhundert existierte, ursprünglich wohl lediglich als Ansammlung von Lehmhäusern mit Gräben, Wällen und Palisade im Nordwesten der Bergkuppe. Möglicherweise wurde die Anlage im Zusammenhang mit einem Vorstoß der Sorben angelegt. Dies ist jedoch keinesfalls gesichert.
Im 12. oder 13. Jahrhundert wurde eine Maueranlage mit fünfeckiger Grundform angelegt, die den alten Befestigungsbereich nach Osten erweiterte. Der alte Burgkern blieb vermutlich als Vorsiedlung bestehen und schirmte die Burg zusätzlich zu einem tiefen Graben gegenüber dem von Westen heranführenden Weg ab. Im Osten entstand eine ähnliche Siedlung. Insgesamt verfügte die neuere Burganlage über einen umlaufenden Wall mit Graben.
Bereits im 13. Jahrhundert verlor die Blankenburg an Bedeutung gegenüber der Schwarzburg, die zur Hauptresidenz des Grafengeschlechts wurde. In einer Urkunde von 1346 ist von zwei getrennten gräflichen Residenzen auf der Blankenburg die Rede. Dies weist darauf hin, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Erweiterung der Anlage stattgefunden hat. Vermutlich handelte es sich dabei um die Bauwerke im Südosten des Felsens, ein Rundturm, eine Kapelle sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Die Verteidigungsanlagen dieses Burgteils bestanden aus einem Zwinger, einem Ringgraben und sechs runden Basteien. Zur Wasserversorgung wurden im Graben zwei Brunnen und unter dem Burghof eine Zisterne angelegt. Auch der ältere Burgteil scheint in dieser Phase modernisiert worden zu sein: Ein bequemerer Zugang vom Süden her mit Doppeltor und Fallgatter wurde angelegt.
Dennoch residierten die Fürsten ab dem 14. Jahrhundert meist in den bequemeren Stadtwohnungen. Die Blankenburg wurde zum Sitz eines Vogtes und zum ständigen Sitz einer Abteilung Soldaten. Heinrich XXVI. war vermutlich der letzte Graf, der Ende des 15. Jahrhunderts zumindest zeitweise auf der Blankenburg lebte.
Eine schriftliche Quelle aus dem Jahr 1547 berichtet von drei Bränden auf der Burg und vom zunehmenden Verfall der Anlage. Lediglich während der Weinlese werde sie von einem Amtmann aus Rudolstadt bewohnt. 1612 wurde der Kelter auf der Burg instandgesetzt. 1642 musste das Abfahren von Steinen aus der Ruine verboten werden. Allerdings wurden 1664 die Befestigungen ausgebessert, um die Burg im Fall eines türkischen Angriffs nutzen zu können.
Im 18. Jahrhundert scheint die Burg mehrfach von Schatzgräbern heimgesucht worden zu sein, wobei vermutlich der Hauptturm zerstört wurde: 1785 brach er auseinander und stürzte im November 1800 vollends ein.
1821 wurden erste kleinere Restaurierungsversuche unternommen. 1860 wurde eine Burggaststätte angelegt. 1900 gründete sich die Burggemeinde, die in Zusammenarbeit mit dem Vertreter-Convent der akademischen Turnerschaften von 1925 bis 1928 Palas und Turm neu errichten ließ. 1962 fanden sich freiwillige Helfer zusammen, die in den Folgejahren an der Restaurierung der Burg arbeiteten.
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