Burg Hohenzollern
von A. Kniesel (= User:-donald-), Lauffen (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.0-de, GFDL oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
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Die Burg Hohenzollern ist die Stammburg des Fürstengeschlechts und ehemals regierenden deutschen Kaiserhauses der Hohenzollern. Sie liegt in Baden-Württemberg, zwischen den Gemeinden Hechingen und Bisingen, zu dessen Ortsteil Zimmern sie gehört.

Die erste mittelalterliche Burg der Grafschaft Zollern wurde 1267 zum ersten Mal erwähnt und geht vermutlich auf das 11. Jahrhundert zurück. Sie wurde am 15. Mai 1423 nach fast einjähriger Belagerung durch den Bund der schwäbischen Reichsstädte erobert und vollständig zerstört.

Nach einem Neubau ab 1454 wurde die Burg im Dreißigjährigen Krieg, obwohl zur starken Festung ausgebaut, 1634 von den Württembergern erobert und vorübergehend besetzt. Nach dem Krieg war sie überwiegend in habsburgischem Besitz, bevor sie während des Österreichischen Erbfolgekriegs im Winter 1744/45 von französischen Truppen besetzt wurde. Nach dem Abzug der letzten österreichischen Besatzung 1798 verfiel die Burg und war Anfang des 19. Jahrhunderts eine Ruine. Als einziger nennenswerter Teil war die St. Michaelskapelle erhalten geblieben.

Der Gedanke an einen Wiederaufbau der Burg kam dem damaligen Kronprinzen und späteren König Friedrich Wilhelm IV. möglicherweise 1819, als er auf einer Italienreise auch die Wurzeln seiner Herkunft kennenlernen wollte und den Berg bestieg. 1844 schrieb er bereits als König:[1]

„Die Erinnerung vom J. 19 ist mir ungemein lieblich und wie ein schöner Traum, zumal der Sonnenuntergang, den wir von einer der Schlossbastionenen aus sahen. … Nun ist ein Jugendtraum-Wunsch, den Hohenzollern wieder bewohnbar gemachet zu sehen.“

– Friedrich Wilhelm IV.

Die Burg in ihrer heutigen Form ist ein Bauwerk des renommierten Berliner Architekten Friedrich August Stüler, der 1842 als Schüler und Nachfolger Karl Friedrich Schinkels zum Architekten des Königs ernannt worden war. Sie gilt als typischer Vertreter der Neugotik im deutschen Sprachraum. Die eindrucksvollen Auffahrtsanlagen entwarf der Ingenieur-Offizier Moritz Karl Ernst von Prittwitz, der damals als der führende preußische Festungsbaumeister galt. Die bildhauerischen Arbeiten stammen von Gustav Willgohs.

Zum einen ist die Burg Hohenzollern Ausdruck des romantischen Geistes jener Zeit und verkörpert die damalige Idealvorstellung einer mittelalterlichen Ritterburg. Insofern ist der historistische Baugedanke mit dem von Schloss Neuschwanstein in Bayern vergleichbar, jedoch ohne dessen phantastisch-theatralische Übersteigerung. Zum anderen ist die Burg das Ergebnis politischen Repräsentationswillens der Herrscher von Preußen, die die Stammburg ihrer Ahnen in prunkvoller Form wiederaufgebaut sehen wollten.

1850 fand die Grundsteinlegung statt. Finanziert wurde der Bau gemeinsam von der brandenburgisch-preußischen und den fürstlich-schwäbischen Linien der Hohenzollern. Am 3. Oktober 1867 wurde der Bau unter König Wilhelm I. von Preußen vollendet und eingeweiht. Am 3. September 1978 wurde die Burg bei einem Erdbeben schwer beschädigt, die Restaurierungsarbeiten zogen sich bis in die 1990er Jahre hin.

Das Bauwerk bedeckt fast die ganze Bergkuppe. Es besteht hauptsächlich aus vier Elementen: den Befestigungsanlagen, dem Schlossgebäude, den Kapellen und dem Burggarten.

Die Burg war nach dem Wiederaufbau niemals für längere Zeit bewohnt, sondern hatte ausschließlich repräsentative Funktion. Nur der letzte preußische Kronprinz Wilhelm lebte nach seiner Flucht aus Potsdam Ende 1945 einige Monate auf der Burg. Wilhelm und seine Frau, Kronprinzessin Cecilie, sind auf der Burg bestattet. Seit 1952 wurde die Burg zusätzlich mit Kunstgegenständen und Erinnerungsstücken zur preußischen Geschichte aus dem Besitz der Familie und dem ehemaligen Hohenzollernmuseum im Schloss Monbijou museal ausgestattet: Die preußische Königskrone gehört neben der Uniform Friedrichs des Großen zu den Glanzstücken der Sammlung. Zwischen 1952 und 1991 befanden sich die Särge der Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrichs des Großen auf der Burg. Nach der Wiedervereinigung wurden sie 1991 wieder nach Potsdam überführt.

Im Jahr 1953 wurde in die Burg eingebrochen und mehrere Gegenstände aus der Schatzkammer entwendet. Der Dieb wurde später gefasst und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Einige der erbeuteten Gegenstände hatte er aber bereits eingeschmolzen bzw. warf sie auf der Flucht in den Main. Der Raub wird in einem eigenen Raum im Kriminalmuseum der Akademie der Polizei Baden-Württemberg in Freiburg im Breisgau beschrieben. [2]

Die Burg Hohenzollern ist nach wie vor Privateigentum. Sie gehört zu zwei Dritteln der brandenburgisch-preußischen Linie des Hauses Hohenzollern, zu einem Drittel der schwäbisch-katholischen Linie. Seit 1954 wird die Burg auch von der Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung genutzt.[3] Diese ermöglicht Ferienaufenthalte für bedürftige Kinder - in den Anfangsjahren aus West-Berlin. Die Burg Hohenzollern ist heute mit über 300.000 Besuchern pro Jahr[4] eine touristische Attraktion. Zu den zahlreichen Marketingaktionen zählen Ausstellungen, Konzerte, Theater- und Kinoveranstaltungen und ein Weihnachtsmarkt.


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