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Schloss Montabaur
Janpol aus der deutschsprachigen Wikipedia [GFDL oder CC-BY-SA-3.0], vom Wikimedia Commons
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Das barocke Schloss Montabaur ist das Wahrzeichen der Stadt Montabaur im Westerwald. Es steht gut sichtbar in dessen Mitte auf dem Schlossberg auf einer Höhe von 321 Metern über NN.

Das Schloss besteht aus einer Vorburg und einem zweigeschossigen Hauptgebäude, das mit seinen vier Gebäudeflügeln einen fast quadratischen Innenhof umschließt. An den Ecken besitzt es dreigeschossige Rundtürme, die eine flache, geschwungene Haube als Dach besitzen. Sein mittelalterlicher Bergfried ist 33 Meter hoch. Hofseitig treten drei Treppentürme aus der gelb gestrichenen Fassade.

Zur Schlossanlage gehören noch einige Einzelgebäude, darunter der im Barock umgestaltete Zwinger, der Marstall aus dem Jahr 1720 und der äußere Torbau mit der Jahreszahl 1588.

 

Die Geschichte des Schlosses geht bis in das 10. Jahrhundert zurück. 959 fand ein „Castellum Humbacense“ als Wohnsitz des Herzogs Hermann von Schwaben erstmals urkundlich Erwähnung. Kaiser Heinrich II. übertrug die damalige Burg samt der dazugehörigen Grundherrschaft im Jahr 1018 auf den Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg und damit auf das Erzbistum Trier. Erzbischof Theoderich von Wied ließ sie zur Sicherung der rechtsrheinischen Gebiete seines Bistums befestigen, konnte aber nicht verhindern, dass die Burg 1212 durch den Grafen von Nassau angegriffen und zerstört wurde. Inspiriert durch den Berg Tabor in Israel, ließ Theoderich die Anlage 1217 wieder aufbauen und nannte den Burghügel „Mons Tabor“, woraus sich das spätere „Montabaur“ entwickelte. Unter diesem Namen ist die Anlage 1227 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Burg wurde nachfolgend von einem Burghauptmann verwaltet. Sie diente zugleich als Amts- und Wohnsitz von bischöflichen Amtmännern und wurde durch Burgmannen bewacht. Um 1400 betrug deren Anzahl 53. In der Zeit zwischen 1280 und 1280 wurde der Bergfried der Anlage errichtet, aber um 1520 erfolgte der Umbau des mittelalterlichen Wehrbaus zu einem vierflügeligen Renaissanceschloss, dessen Kernsubstanz bis in die heutige Zeit überdauert hat. Zuvor hatte Kaiser Maximilian 1505 mit 500 Personen im Gefolge in der Burg übernachtet.

Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Schloss in den Jahren von 1687 bis 1709, als Kurfürst Johann Hugo von Orsbeck es von seinem Hofbaumeister Johann Christoph Sebastiani im Stil des Barocks umgestalten ließ. Die Anlage diente noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts als Residenz der Trierer Erzbischöfe, ehe der letzte Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen 1794 vor französischen Revolutionsheeren flüchtete und der Kurstaat 1801 aufgehoben wurde. Die ehemaligen Trierer Besitzungen – und damit auch das Schloss Montabaur – fielen an das Herzogtum Nassau-Weilburg. Die Herzöge von Nassau nutzten die Anlage nachfolgend als Jagdschloss.

Ab 1851 waren die Gebäude bis 1880 Sitz des herzoglich-nassauischen Simultanschullehrerseminars. Ab 1868 dienten sie zugleich als Sitz des Landratsamtes und bis 1945 auch als Wohnung des Landrats des Unterwesterwaldkreises. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss von 1946 an als Verwaltungssitz des Regierungsbezirks Montabaur genutzt.

Im Jahr 1969 erwarb die Deutsche Genossenschaftskasse die Anlage, die anschließend durch das Schulze-Delitzsch-Institut und die Bundesgenossenschaftsschule Raiffeisen e.V. genutzt wurde. Nach dem Zusammenschluss beider Institute 1978 zur Akademie Deutscher Genossenschaften ADG kaufte diese das Schloss und wandelte es in ein Seminar- und Tagungszentrum um.

 

Seit 1970 dient Schloss Montabaur als bundesweites Zentrum für die Managementqualifizierung von angehenden und aktuellen Führungskräften der Genossenschaftsbanken sowie der genossenschaftlichen Waren-, Handels- und Dienstleistungsgenossenschaften. Außerdem betreibt die Akademie Deutscher Genossenschaften dort ein Vier-Sterne-Hotel mit rund 300 Zimmern. Mit über 70.000 Übernachtungen zählt Schloss Montabaur zu den größten Hotelbetrieben in Rheinland-Pfalz.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Montabaur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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