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Schloss Strünkede
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Das Schloss Strünkede ist ein Wasserschloss im Herner Stadtteil Baukau inmitten eines ausgedehnten Schlossparks an der Bundesstraße 51. Die Adresse lautet: Karl-Brandt-Weg 5. Sein Name geht auf das mittelhochdeutsche Wort „strunk“ für „gerodeter Baum“ zurück.

Bis zum Ende des 18. Jahrhundert war das Schloss Sitz der Familie der Freiherren „von Strünkede“. Seit 1938 sind die kultur- und stadtgeschichtlichen Sammlungen des Emschertal-Museums dort beheimatet. Seit einigen Jahren Räume auch für standesamtliche Trauungen genutzt. Ab Oktober 2009 wird das Gebäude grundlegend renoviert. Es bleibt daher für sieben Monate, bis April 2010, für Besucher geschlossen. Erneuert werden Dacheindeckung, Wärmedämmung und Fassadenanstrich. Die Dauerausstellung des Emschertalmuseums soll nach dem Wiedereinzug neu eingerichtet werden.[1]

Im zugehörigen Schlosspark wurde 1932 das Stadion am Schloss Strünkede errichtet, das unter anderem Schauplatz von Spielen der Fußball-Bundesliga war.

Die Herren von Strünkede fanden im Jahre 1142 erstmals urkundlich Erwähnung, als ein Wessel von Strünkede, Lehnsmann der Grafen von Kleve, in einem Streit mit dem Stift Essen als Zeuge auftrat. Bernd von Strünkede hatte 1209 ein wichtiges höfisches Amt als klevischer Truchsess in.

Die erste urkundliche Nennung der damaligen Burg Strünkede datiert auf das Jahr 1263, als der Ritter Gerlach von Strünkede nach einer Fehde gegen seinen Lehnsherrn Graf Dietrich VI. von Kleve mit diesem Frieden schloss und ihm seine Vorburg als Offenhaus überließ.

Im Jahre 1316 wurden dann Bovo und Bernd von Strünkede mit der Burggrafschaft Strünkede belehnt. Aus dieser entwickelte sich in späteren Jahren die Herrschaft Strünkede mit den Bauernschaften Herne und Baukau.

Durch die Lehensbindung ihrer Besitzer an Kleve und die Nachbarschaft zu dessen Widersacher, dem Erzbistum Köln, war die Burg Strünkede im 14. bis 16. Jahrhundert in zahlreiche Fehden verwickelt und wurde häufig von Kölner Gefolgsmännern belagert. So zum Beispiel im Jahre 1317, als Graf Engelbert II. von der Mark seiner Lehen verlustig gegangen war und Kaiser Ludwig IV. diese im Anschluss an die Klever Grafen vergeben hatte. Dem Märker gelang es, die Burg einzunehmen und sie zu zerstören. Zwar wurde die Anlage anschließend von den Strünkedern wieder aufgebaut, jedoch wurde sie von Engelbert II. von der Mark nur drei Jahre später ein weiteres Mal belagert und erobert.

Einer nächsten Belagerung durch Walram von Jülich im Jahr 1336 konnte die Burg Strünkede jedoch standhalten, ebenso wie einer Belagerung 1352 durch Mannen des Klever Grafen Johann von Kleve, der seinem nach Unabhängigkeit trachtenden Lehnsmann Heinrich von Strünkede zu Leibe rückte.

1397 verlor Bernd von Strünkede seine Burganlage, die er Herzog Wilhelm I. von Berg in einer Fehde mit Kleve zur Verfügung gestellt hatte, da die Berger in der entscheidenden Schlacht am Kleverhamm unterlagen. Erst 1399 erhielt er sie als Lehen von Adolf II. von Kleve zurück.

Im 15. Jahrhundert machten die beiden aufsässigen Brüder Goddert und Johann von Strünkede von sich reden. Aufgrund eines Streits mit dem Kloster in Cappenberg und dem König, verhängte Kaiser Sigismund sogar die Reichsacht über Goddert, weswegen die Burg 1418 von Herzog Adolf IV. von Kleve belagert und eingenommen wurde.

Strünkede blieb dann vorerst unter klevischer Verwaltung, bis im Jahre 1426 alle volljährigen Vertreter der von Strünkede Kleve die Treue schworen und die Anlage hiernach wieder als Lehen an das Edelgeschlecht kam.

1487 ließ der Klever Herzog Johann II. von Kleve dann die Anlage in Strünkede wieder belagern. Diesmal ging es gegen Reinhard von Strünkede, der 1482 eine Hälfte der Herrschaft zu Lehen erhalten, sich dann aber gewaltsam auch die andere Hälfte angeeignet hatte. Nachdem der Herzog mit seiner Belagerung Erfolg hatte, verurteilte er Reinhard aufgrund von Geistesgestörtheit „zu ewig Gefängnis“ auf Strünkede. Dessen Ehefrau, Sofia, geborene Gräfin von Limburg-Styrum, hatte sich bereits vorher von ihrem Gatten getrennt. Ihre Söhne Jobst und Reinhard folgten ihrem Vater als Burgbesitzer nach.

Jener Jobst ging in die Geschichte als „der Tolle“ ein, obwohl ihm Historiker bestätigen, dass sich seine Taten nicht von denen anderer Zeitgenossen unterschieden. Sein gleichnamiger Enkel erhielt hingegen den Beinamen „der Gelehrte“. Das Grabmal für Jobst den Gelehrten und seiner Frau Henrika von Hatzfeld aus der alten Herner Dyonisius-Kirche steht heute im Schloss.

Jobsts ältester Sohn Conrad wurde 1636 in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Dessen dritter Sohn Gottfried (Goddert) aus der Ehe mit Janna von Lützenrod folgte seinem Vater als Besitzer von Schloss Strünkede nach.

Als Johann Conrad Freiherr von Strünkede 1742 ohne männliche Erben starb, erbte sein Vetter Ludwig aus dem Hause Dorneburg den Besitz. Als auch die männl. Linie von Strünkede-Dorneburg 1777 ausstarb, erbten die Kinder des Sigismund, Freiherr von Strünkede-Krudenburg bei Hünxe die Reste des Gutsbesitzes. Die älteste Tochter Caroline heiratete den Freiherrn Adolf von Pallandt-Osterveen aus Ommen, in Oberijssel (NL) und somit ging das Haus Strünkede an die von Palant.

Der letzte Freiherr von Strünkede verstarb verarmt 1812 in Haldern bei Rees am Niederrhein. Zu jener Zeit war Strünkede völlig verschuldet, weswegen 1789 der Konkurs folgte. Es gelang jedoch, das Schloss im Familienbesitz zu halten. Die Erbtochter Adolfine Caroline von Palant brachte die Anlage durch Heirat an den vom Niederrhein stammenden Friedrich von Forell. Dessen Nachkommen verkauften Schloss Strünkede 1900 an die Harpener Bergbau AG, von der es 1948 die Stadt Herne erwarb.

Zuvor hatten die Gebäude binnen kurzer Zeit noch zahlreichen Herren dienen müssen. Während des Ersten Weltkriegs dienten sie als Lazarett, und in den 1920er Jahren war dort die Schutzpolizei beheimatet. Nach 1933 fand dort die Hitlerjugend eine Unterkunft, ehe das Schloss ab 1945 zu einem Kindererholungsheim umfunktioniert wurde.


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schloss Strünkede aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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