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Belei der Hexenjäger



  
Verfasst am: 19.08.2013 12:16

Die Herzogin von Marburg also, ihr Siegel war auf dem ach so edlen Papier. Doch wer war der Mann den ich nicht  erblicken konnte. Seine Ausdruckweise hatte einen priviligierten ton. Hochnäsig erhaben und zu guter letzt herablassent. War es ihr Mann, ein Leibwächter? Auf jedenfall ein Edelmann geübt und erfahren in der Kunst des Fechtens. Und von all den anwesenden die größte Gefahr.

Das betretene schweigen der Mönche füllte die Katakombe. Hilflos sah der eine den anderen an. Und während die Situation mit jeder sekunde an Spannung zunahm. Versuchte ich mir einen Reim auf all das hier zu machen.

"In den Augen unseres Herren haben wir mehr als versagt," sprach ein Mönch mehr zu sich selbst als zu seinem Ordensbruder.

"Wir haben uns zu sehr versündigt um noch irgendeine gnade erhoffen zu dürfen."

"Es ist an der Zeit dem Teufel zu entsagen Bruder."  

"Was soll das heißen!" Erzürnte sich der vor mir immer noch verborgene.

"Unser Schicksal war bereits bei der ersten Untat besiegelt, wir werden keinem Kind mehr die Absolution erteilen!"

Wehrte sich Bruder Eribus gegen den Fremden.

Nun bestätigten sich meine Vermutungen, über das Greul was hier einherging. Die Holzkreuze in den Nischen die Puppen ... die verschlissenen Gliedmaßen. Es waren die vermissten Kinder. Die Herzogin lies sie einfangen, vermutlich von dem selben vertrauten der hier für sie sprach. Sie lies  Kinder hierher verschleppen und des Nachts lies sie die Mönche kommen um die Seelen ihrer Opfer zu besämpftigen, damit jene nicht aus dem jenseits zurück kehren konnten  um sich an ihr zu rächen. Rächen an ihrer Mörderin und ihren Helfern die ihre Körper anschließend in perfides Spielzeug verwandelten, bis  die Körper der Toten  zerschliessen waren.

"Ihr wagt es eurer Herzogin den dienst zu verweigern!" Schrie der Mann die Mönche an.

Die situation begann zu kippen. Bald würde ich gelegenheit haben einzugreifen. Ich hatte mein langes Krummesser und mein Kurzschwert bei mir.

Die Herzogin schüttelte sich im Hintergrund  und heulte dabei wie Wölfe dies zu tun pflegten.

"Mehr noch ihr werdet dieses Kind hier nicht töten, keine weitere Seele werden wir mehr dieser Hexe überlassen!"

Nun tanzte die Herzogin zu ihrem Beschützer und zerrte ihn in mein Blickfeld.

"Töte sie , töte sie Gustav," flüsterte sie ihm  voller vorfreude ins Ohr.

Nun kannte ich Namen und Gestalt zu jener Stimme. Die Statur war Stadtlich, die Kleidung von gehobenem Stand und sein Gesicht war im mittleren Alter so wie das meine. In seiner Schwerthänge prangte ein beindruckender Einandhalbhänder.

"Ihr solltet eure Worte  wohl überdenken Prediger, denn sie besiegeln nicht nur euer Schicksal." Drohte Gustav den Mönchen.

"Spieß sie auf und  röste sie im Feuer  ... ," sprach die Herzogin und lachte , während sie durch den Raum tanzte.

"Oh ich werde Nachdenken welche Worte ich für euch verwenden mag, Worte die die absolution aufheben auf das die Toten kommen und euch in die finstersten tiefen der Hölle werfen!"

"Hund damit ist euer leben Verwirkt !" Wütentend stampfte Gustav auf die Mönche zu und zog sein Schwert.

Unmittelbar  nachdem Gustav auf die Mönche zu schritt rollte ich mich rückseits kamm in die Hocke und schleuderte mein Krummesser nach ihm. Die Herzogin die kurzdavor war über mich zu stolpern, schrie vor schreck auf und warf sich nach hinten um schnellst möglich von mir fort zu kriechen.

Gustav stoppte als der Schrei und kurz darauf mein Messer ihn überraschten. Mein Krummesser traf seine Schulter mit dem griffende, prallte ab und touchierte seinen Hals.

Die verängstitgen Mönchen kauerten in Erwartung ihres sicheren Todes auf dem Boden und beteten.

"Wer wagt es ... wer seid ihr !" Fuhr Gustav zu mir um.

Ich dachte nicht daran mich vorzustellen mit gezogenem Kurzschwert sprang ich ihm entgegen und wolltte einen stoß in seinen Hals anbringen. Doch die spitze meiner Klinge traff im letzten moment auf die Schneide des Einandhalbhänders und wurde von dessen Parrierstange abgehalten. Vom Oberschenkel meines Gegners konnte ich mich jedoch mit einem Fuß abstoßen. Während Gustav zurücktaummelte vollzog ich eine Rückwärtsrolle und konnte so mein Krummesser aufnehmen. Mein Angriff war gescheitert.

Ich riskierte einen kurzen Blick auf den Altar. Da lag das nächste Opfer dieser Irrsinnigen. Zwischen meinen Beinen lagen unter mir die ausgekugelten und ausgerissenen Arme und Beine ... und Köpfe der Toten Kinder.

Gustav wischte sein Blut vom Hals, bedauerlicherweise stammte das Blut aus einem viel zu seichtem Schnitt.

Böse funkelten mich seine Augen an," Wer ihr auch seit und was ihr auch immer meint hier zu tun, eurer können vermag das meine nicht zu übertreffen."

" In diesem Fall bin ich euch gegenüber bereits im Vorteil... mein Herr," erwiederte ich. "Denn euer tun hier und eure Person sind mir gewiss".

Mit einem kriegsschrei hollte Gustav aus und preschte wutendbrand auf mich zu. Sein hieb kam unweigerlich von oben mit meiner rückhand fing das Krummesser den Schlag auf während ich mich um ihn herum drehte und mein Kurzschwert seinen Nacken einschnitt. Der Blutschwall beim herausziehen veriet mir das der Kampf beendet war.

Die Panischen Schreie der sogenannten Herzogin hallten noch durch das gemäuer als Gustav Kopf abknickte während sein Körper auf die Kniee sackte und zur seite rutschte.

Mit einem gezielten hieb des schweren kurzschwertes trennte den rest vom Kopf und brachte es zu ende.

Die Mönche waren sichtlich erleichtert, dachten sie etwa sie wären gerettet. Ganz im gegenteil zur Herzogin. Obwohl sie bereits so tief wie möglich in die ecke gepresst war, versuchte sie immer noch sich weiter in die Ecke zu drücken.

Als nächstes galt meine Aufmerksamkeit dem Kind. Es war voller schmutz wahrscheinlich durch das zerren über dem Waldboden. Kratzer und blesuren und eine Beule am Kopf. Ein Junge unschuldige 5 Jahre alt. Behutsam legte ich meine Hand auf seinen Brustkorb. Ich brauchte lange um festzustellen ob der Brustkorb sich hob und sank. Sein Atem war flach aber er lebte. Ein Wunder.

"Warum," stellte ich die frage in den Raum.

Scheu blickten die Mönche auf, und jammerten krochen diese auf meine Füße zu um diese zu Küssen. Angewieder von solch schlichter heuchelei trat ich sie zurück.

"Fort ihr Bastarde, erklärt euch Gott und mir was hier vor sich ging!"

Rotz und Wasser heulend stammelten die Männer vor mir auf den Knien: "Herr wir haben den Tod verdient, erlöst uns ... erweißt uns die Gnade eures Schwertes."

Zitternd presste einer die Spitze meines Schwertes an seinen Wammst.

"Man sollte euch auf den Scheiterhaufen werfen und bei lebendigen Leibe verbrennen".

"Doch ersparre ich jenem dieses Schicksal der mir zuerst die vorgänge hier erklärt."

"Ihr seid zu gütig hochvereehrter Herr, die Herzogin sie ist böse ... ihre gier nach vergnügen brachte dieses greul hervor. ... "

Immer wieder unternahmen sie versuche meine Füße zu küssen während sie mir ihre Geschichte erzählten. Die Hexe von Marburg wie sie später heißen sollte, war keine Hexe. Sie war lediglich eine adelige priviliegierte Frau die den täglichen müssiggange am hoffe leid wurde. Zu ihrer Unterhaltung begann sie im fortgeschrittenem alter wieder mit Puppen zu spielen. Als sie in den Jahren darauf Kinder gebar war sie entäuscht das diese ihr nicht wie Puppen gehorchten. Eines Nachts beschloss sie dies zu ändern. Unter immer größeren Geld summen verpflichtete sie die Mönche ihre Kinder die sie für Totkrank ausgab zu segnen. Dann Töttete sie ihre Kinder, höhlte sie aus und machte sie zu Marrionetten. Als diese kaputt gingen verschaffte sie sich nachschub aus den reihen ihren Untertanen. Ihrer Familie vertuschte alles und versteckte sie vorm Volke.

Eine kranke Seele die gefährlich für ihre Mitmenschen wurde.

Nachdem die Mönche mir alles gestanden erlaubte ich ihnen sich in mein Schwert zu stürzen. Unter Schmerzen des Todeskampfes Gestand mir Bruder Eribus noch eines. Er habe die absolutionen an den Kinder aufgehoben. Ich solle diesen Ort Verlassen und Die Herzogin den Dämonen und Teufeln Überlassen die nun auf dem wege zu ihr wären um sie in die ewige Verdammnis zu werfen.

So lies ich beide Mönche einen viel zu milden tot für ihre Vergehen Sterben. Ich ging zu der Herzogin mit gezückter Klinge. Einer solch gefährlichen Person durfte nicht weiter erlaubt werden die Herzen ihrer Mitmenschen zu Vergiften. Während die Herzogin zeterte und schrie wie von Luzifer besessen. holte ich zum Todesstoß aus.

Da bemerkte ich das unglaubliche. Und ich schwöre bei Gott und allen Heiligen das der Körper von Bruder Eribus zu dem Zeitpunkt ausgeblutet und ohne Leben war. Dennoch richtete er sich auf und sprach in Fremder Stimme und ohne Bewegung auf den Lippen  zu mir:" Gott allein gehört die Rache!"

Ich warf das Kind auf meine Schultern und flüchtete, nie zuvor hatte ich soetwas erlebt. und während ich voraneilte sah ich wie die Flammen in den Feuerkörben in die höhe schossen und Gestallten sich in ihnen windeten. Ohne mich auch nur noch ein einziges mal umzudrehen flüchtete ich mit dem Knaben auf den Schultern. Doch die Schreie und Geräusche verfolgten mich noch lange nach dem ich die Hütte verlassen hatte.

Unter trännen der trauer und Gewissheit erfuhren die Müttern die schlechte Kunde. Dankbar entbehrten sie mir viel Güter vor allem von der Mutter dessen Kind ich retten konnte. Ich selbst habe nie wieder einen Fuß in die Gewölbe gesetzt. Doch die Väter Männer und einige Mütter die tapferen Herzens waren, gingen dort hin zurück.

Sie berichteten von dem Grauen was sie dort vorfanden. Eine Frau mit Ketten in die mitte des Raumes gespannt mit ausgekugelten gelenken ihre Eingeweide auf dem Boden gehäuft und die Haut verkohlt zu schwarzem Pech.

Nun mag ein mancher sagen es wären die Dorfbewohner gewesen die ihren rechten Zorn an der "Hexe" entladen hätten. Doch ich weiß das es anders war. Eine Hexe habe ich nie getroffen ... was nicht heißen soll es gäbe keine. Denn manch einmal ist da mehr an einer Geschichte dran als man zuerst  vermag zu sehen.

Der Orden der Mönche blieb noch eine ganze Zeit bestehen. Die Krone versuchte die geschehnisse zu vertuschen und runterzu spielen.

Mich haben diese ereignisse nie losgelassen. Nun seh ich die Welt anders. Was mir auf meinem Weg nach Nebra ein ums andere mal Half.

Doch dies sind andere Geschichten und sollen ein andermal erzählt werden.

 


   
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